Wasserburg Kapellendorf

Im Städtedreieck Jena – Weimar – Apolda liegt der über 1120 Jahre alte Ort Kapellendorf, der durch seine Wasserburg bekannt ist. Die Anlage gehört zu den größten erhaltenen Wasserburgen Mitteldeutschlands.

Bereits im 9. Jahrhundert begannen die Grafen von „Caspeldorf“ mit dem Bau der ersten Burg, an die heute noch Reste erinnern. 1348 verkauften die Burggrafen ihre Feste nach Erfurt. Für die Stadt war die Burg als Stützpunkt an den Handelsstraßen wichtig.

In den Ausstellungen auf dem Burggelände erfährt der Besucher Wissenswertes über die wechselvolle Geschichte der Burg vom Zoll- und Münzregal im 12. Jahrhundert über das Raubritternest im 15. Jahrhundert bis hin zur Bedeutung der Wasserburg als Hauptquartier für die preußischen Truppen in der Schlacht bei Jena im Oktober 1806.

Ein anderer Ausstellungskomplex zeigt – übrigens einmalig im Freistaat – die Geschichte der Thüringer Burgen. Neben Texttafeln und Karten werden selbstverständlich Modelle der Burganlagen und historische Gegenstände gezeigt.

Nicht versäumen sollte man die alljährlich stattfindenden Ritterspiele, regionalen Volksliederfeste und anderen Sonderveranstaltungen.

Nähere Auskünfte gibt es in der Wasserburg oder beim Stadtmuseum, zu dem die Burg gehört.

Die Wasserburg Kapellendorf erreichen sie über die Bundesstraße 7 zwischen Weimar und Jena.

Auf der Wasserburg Kapellendorf muss die Kemenate mit den musealen Ausstellungsbereichen ab dieser Saison geschlossen bleiben. Die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) hat größeren baulichen Handlungsbedarf festgestellt, unter anderem an technischen Installationen und am Dach. Zudem werden im Rahmen des Sonderinvestitionsprogramms I der STSG Sanierungsarbeiten am unmittelbar angrenzenden Prinzessinnenbau vorbereitet.

Das Freigelände der Burganlage einschließlich der Kernburg mit Burgküche ist nach wie vor für Gäste geöffnet. Veranstaltungen, Führungen und Märkte finden statt, zudem gibt es neue Freizeitangebote der STSG, die sich vor allem an Familien richten. Zu ausgewählten Terminen – beginnend am Osterwochenende mit dem MDR-Osterspaziergang – sind Vereine mit Angeboten im Gelände präsent. In den nächsten Monaten ist eine Aufwertung des Freigeländes mit Informationen zur Burggeschichte und zu den Sanierungsmaßnahmen geplant.