Krämerbrückeninstallation 2024 – 1.000 Kraniche bringen Frieden

Lars Bucki & 350 Erfurter – 1.000 Kraniche bringen Frieden

Foto: Installation „1.000 Kraniche bringen Frieden“ über der Krämerbrücke Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Die diesjährige Krämerbrückeninstallation ist eine ganz besondere!  Nicht nur ein Künstler oder eine Künstlergruppe haben sie entstehen lassen, sondern hunderte kleine und große Erfurterinnen und Erfurter haben dazu beigetragen, dass die Installation „1.000 Kraniche bringen Frieden“ weit über tausend Origami-Kraniche als Hoffnungssymbole für eine friedliche Welt über die Erfurter Krämerbrücke schweben lassen. Bis kommende Woche ist die Installation noch zu sehen.

Der Erfurter Lars Bucki hatte sich mit seiner partizipativen Idee für die diesjährige Kunstinstallation zum Krämerbrückenfest durchgesetzt. Und sie funktionierte! Über 350 Erfurterinnen und Erfurter haben Kraniche gefaltet und mit ihren Wünschen, Botschaften und Sorgen beschriftet. Bei den ursprünglich geplanten 1.100 Kranichen, für die Bucki das wetterfeste und schwer entflammbare Steinpapier zur Verfügung stellen wollte, ist es nicht geblieben. „Das Interesse war überwältigend. Ich habe Material für 4.000 unterschiedlich große Kraniche ausgegeben“, sagt Lars Bucki. Beteiligt haben sich vor allem Schulen, Kitas, Seniorenheime und -klubs, aber auch viele Privatpersonen. Nicht alle kamen zurück. Nun schweben rund 1.800 Kraniche – gestaltet auf unterschiedlichste Art und Weisen – über der Krämerbrücke. Für die Aufhängung hat sich Lars Bucki eine spezielle Technik ausgedacht, damit die Kraniche auch einen gewissen Abstand zueinander behalten. Zum Auffädeln kamen rund zwanzig Krämerinnen und Krämer zusammen – auch das wieder eine gemeinschaftliche Aktion.

Zur Hängung kamen immer wieder Schulklassen auf die Krämerbrücke, die selber Kraniche gefaltet haben. Ähnlich wie die vielen Passanten, waren sie von dem Kranichschwarm begeistert.

Welche Geschichte steckt dahinter?

Es ist eine Geschichte, die weltbekannt ist: Wie durch ein Wunder überlebte Sadako Sasaki am 6. August 1945 den Atombombenabwurf über Hiroshima. Zehn Jahre später erkrankte das Mädchen an der „Strahlenkrankheit“ Leukämie. Hoffnung gab ihr eine japanische Legende: Demnach bekommt, wer 1.000 Origami-Kraniche faltet, einen Wunsch von den Göttern erfüllt. Sadakos größter Wunsch: gesund werden, zur Schule gehen und mit ihren Freunden spielen. Das Mädchen faltete rund 1.600 Kraniche – und starb am 25. Oktober 1955 im Alter von nur zwölf Jahren. Die Origami-Kraniche wurden daraufhin weltweit zum Symbol für Frieden und Hoffnung.

Die Auslobung und Umsetzung der jährlichen Kunstinstallation ist eine Kooperation zwischen der Stadtverwaltung Erfurt/Kulturdirektion, dem Verband Bildender Künstler Thüringen e.V. sowie der Krämerbrückenstiftung. Finanziert wird sie durch eine Förderung der Sparkasse Mittelthüringen.