Mutianus Rufus (1470 – 1526)
Mutianus Rufus, auch Konrad Mutian oder Konrad Muth, wurde in Homberg an der Efze geboren. Er starb in Gotha.
Sein bedeutender lateinischer Briefwechsel mit führenden Humanisten der Zeit, wie Erasmus von Rotterdam oder dem Hebraisten Johannes Reuchlin, zeichnet sich durch seinen vollendeten Stil, außerordentliche Kenntnis der antiken Literatur und philosophische Gedankentiefe aus. Mutianus Rufus gilt als einer der bedeutendsten Geister der deutschen Hochrenaissance.
Der aus einer wohlhabenden Patrizierfamilie entstammende Mutian verwaiste schon als Kind. Im Sommer 1486 studierte er in Erfurt bei Conrad Celtis, wurde 1488 Baccalaureus und legte schließlich 1492 sein Magister-Examen ab.
In Italien studierte Mutianus Rufus Rechte, promovierte 1498 in Ferrara und rundete seine juristischen Kenntnisse in Padua, Florenz, Venedig und Rom ab.
1502 kehrte er nach Deutschland zurück, zwei Jahre später bot man ihm in Gotha ein Kanonikat an. Trotzdem kritisierte er weiterhin massiv die katholische Amtskirche.
Ab 1505 bildete er mit Georg Spalatin, dem 1506 in Erfurt eintreffenden Ulrich von Hutten und anderen Humanisten in seinem offenen Haus in Gotha einen literarischen Zirkel. Auch Eobanus Hessus und Crotus Rubianus nutzten die Kenntnisse der antiken Literatur des Gelehrten und tauschten sich mit ihm in Gotha aus.
Nach 1516 distanzierte Mutianus sich von Martin Luthers Reformationsgedanken.
Mutianus versuchte, christliche Theologie und antike Philosophie zu vereinen.