Johann Pachelbel (1653 – 1706)
Johann Pachelbel ist als Schöpfer von Orgelwerken, aber auch von Kantaten und Motetten sowie von Kammermusik hervorgetreten. Er wurde in Nürnberg geboren und am 1. September 1653 dort getauft. Nach einem Lehraufenthalt in Wien kam er 1677 als Organist an den Eisenacher Hof.
Hier lernte er Mitglieder der Musikerfamilie Bach kennen, mit denen er zeitlebens freundschaftlich verbunden blieb. 1678 erhielt er eine Anstellung als Organist an der Erfurter Predigerkirche, die als Ratskirche unter den evangelischen Kirchen eine besondere Stellung einnahm. Zu seinen berühmtesten Schülern gehörten in Erfurt Johann Heinrich Buttstädt und Johann Christoph Bach, der älteste Bruder und erste Lehrer von Johann Sebastian Bach. Anlässlich der Huldigung für den Erzbischof und Kurfürsten Karl Heinrich von Metternich komponierte Pachelbel wenige Monate nach seinem Amtsantritt die Festmusik. 1681 heiratete er eine Erfurterin, die Stadtmajorstochter Barbara Gabler.
Bereits 1683 verlor er seine Frau und seinen einjährigen Sohn, beide starben an der Pest. Aus tiefer Trauer heraus entstanden in dieser Zeit seine „Musikalischen Sterbensgedanken“. 1684 heiratete er mit Judith Drommer erneut eine Erfurterin. Seine Kinder Wilhelm Hieronymus und Amalia wurden hier geboren.
1690 beendete er seine Tätigkeit an der Predigerkirche, um eine Stellung als Hoforganist in Stuttgart anzunehmen. 1692 kehrte er nach Thüringen zurück, er wurde Stadtorganist in Gotha. 1695 erreichte ihn der Ruf aus seiner Heimatstadt Nürnberg. Er verließ Gotha und übernahm die Organistenstelle in Nürnberg. Dort verstarb er am 3. März 1706.