Chronik des Jahres 2011
7. Januar 2011
Während Deutschland und Thüringen mit aus der Schneeschmelze resultierendem Hochwasser zu kämpfen haben, ist das Kerngebiet von Erfurt dank seines Ende des 19 Jahrhunderts vom damaligen Oberbürgermeister Richard Breslau initiierten Flutgrabens vor Hochwasser sicher. Lediglich in den südlichen Ortschaften wie Möbisburg, Bischleben und Hochheim tritt die Gera an den üblichen Stellen über die Ufer.
11. Januar 2011
Die Kommunale Wohnungsgesellschaft mbH Kowo, die im letzten Jahr einen Gewinn von 3,8 Millionen Euro erwirtschaftet hat, schüttet das Geld nicht an die Stadt aus, sondern investiert in die Modernisierung des eigenen Gebäudebestandes. Das gesamte Investitionsvolumen, mit dem das Unternehmen 2011 und 2012 seine Häuser einschließlich des dazugehörigen Umfeldes sanieren wird, beträgt 20 Millionen Euro. Lediglich 1,9 Prozent der 13.000 Kowo-Wohnungen sind nicht vermietet und stehen leer.
20. Januar 2011
Aus Erfurt kommen keine Pariser mehr – die Fertigung von Kondomen bei Condomi ist eingestellt. Asiatische Billigimporte, hohe Rohstoff- und Energiepreise machen dem seit dem Jahr 2007 zum australischen Konzern Ansell gehörenden Unternehmen zu schaffen. Hatten im Jahr 2010 noch 100 Millionen Kondome das Werk in der Tiergartenstraße 2 verlassen, werden ab sofort am alten Plastina-Standort nur noch importierte Präservative auf ihre Dichtheit kontrolliert.
27. Januar 2011
Im und am Verwaltungsgebäude des ehemaligen Unternehmens Topf & Söhne in der Weimarischen Straße/Sorbenweg wird der Erinnerungsort Topf & Söhne – die Ofenbauer von Auschwitz eröffnet. Politiker, Zeitzeugen und Gäste halten inne, legen weiße Rosen und Kränze nieder und gedenken der Opfer des Holocausts.
4. Februar 2011
In Erfurt gibt es einen neuen Kunstwettbewerb, der mit dem Fön-Kunstpreis prämiert werden wird. Der Fön-Verein (Fön steht für frei-öffentlich-nutzbar) veranstaltet in der Defensionskaserne auf dem Petersberg eine Ausstellung, in der jeder Werke einreichen kann. Ziel ist es, besonders bisher unbekannten Künstlern ein Podium zu bieten. Der Fön-Kunstpreis ist mit insgesamt 1.000 Euro dotiert. Über die Sieger des Kunstwettbewerbes entscheiden Ausstellungsbesucher und eine Jury. Zur Fönissage kommen 600 Besucher in die Defensionskaserne auf dem Petersberg. Dem erstmals vergebenen Kunstpreis des Vereins Fön sollen weitere folgen.
9. Februar 2011
Das Land unterzeichnet einen Kooperationsvertrag mit der Jüdischen Landesgemeinde und der Stadt, in dem der Wille formuliert ist, den Erhalt, die Erschließung und die Erforschung sämtlicher Zeugnisse jüdischen Lebens vom Mittelalter bis zur Gegenwart zu sichern. Für die Alte Synagoge und die Mikwe stellt der Freistaat in diesem Jahr 147.000 Euro aus dem Landeshaushalt bereit, die sowohl den laufenden Betrieb als auch Investitionen sichern sollten.
23. Februar 2011
In Ergänzung zur ambulanten Hospiz-Versorgung und zu den Palliativstationen in den Erfurter Kliniken wird das stationäre Christliche Hospiz St. Martin eingeweiht. Das ehemalige Schulungszentrum der Mikroelektronik Am Buchenberg 20, in unmittelbarer Nähe des Katholischen Krankenhauses (KKH), ist für 6,5 Millionen Euro zu einem Ort für selbstbestimmte, würdevolle Gestaltung der Lebenstage umgebaut worden und bietet zehn Zimmer für Bewohner sowie zwei für deren Angehörige.
9. März 2011
Im Großen Ackerhof wird das Arnold-Dannemann-Haus eingeweiht. Es wird vom Christlichen Jugenddorf, dessen Gründer 1947 Arnold Dannemann war, gemietet und dient künftig als Begegnungs- und Wohnstätte für Menschen mit geistiger Behinderung. Investor ist Uwe Ullrich, der auch auf dem Platz An den Graden ein für Behinderte gerechtes Hotel bauen möchte.
1. April 2011
In der Maximilian-Welsch-Straße 5 wird nach gut einem Jahr Bauzeit die K&S-Seniorenresidenz eröffnet. Außer 96 Pflegeplätzen gibt es drei Appartements für Servicewohnen. Über sieben Millionen Euro sind investiert, 60 Arbeitsplätze entstehen.
Zu Ostern beenden die vier Schwestern der evangelischen Communität Casteller Ring beenden ihre 15-jährige Tätigkeit und ziehen aus dem Augustinerkloster aus. Damit wird die letzte Außenstelle der Communität mit Sitz auf dem Schwanenberg, bei Würzburg, geschlossen. Am 8. Mai 2011 werden die Schwestern in einem Gottesdienst mit der mitteldeutschen Bischöfin Ilse Junkermann verabschiedet. Das Werk der Schwestern soll fortgeführt werden. Dazu übernehmen 27 Ehrenamtliche einen Großteil der Aufgaben. Zudem soll eine neu geschaffene Pfarrstelle besetzt werden. Zur Adventszeit könnte der Pfarrer bzw. die Pfarrerin im Priorat eingezogen sein.
6. April 2011
Feierlich erhält die 1971 eröffnete Südschwimmhalle den Namen eines Schwimmidols: Roland Matthes. Der gebürtige Pößnecker, der als Leistungssportler in Erfurt trainierte und lebte, ist erfolgreichster Rückenschwimmer aller Zeiten. In den Jahren zwischen 1966 und 1974 blieb der vierfache Olympiasieger in seiner Spezialdisziplin auf der Welt unbezwungen. Bereits vor drei Jahren votierte der Stadtrat für die Namensgebung, die nun mit der feierlichen Enthüllung einer Ehrentafel im Eingangsbereich der Schwimmhalle vollzogen wird.
16. April 2011
Die Stadtwerke Erfurt GmbH feiert 20jähriges Jubiläum. Inzwischen vereint die Stadtwerke-Gruppe 17 Tochterunternehmen mit 1.700 Beschäftigten und 100 Auszubildenden.
27. April 2011
Nach achtmonatiger Bauzeit wird der Spiel- und Bürgerpark Espachbad, dessen Spielgerät in den letzten Tagen schon in Besitz genommen worden ist, offiziell eingeweiht.
1. Mai 2011
Anlässlich des fünfzigjährigen Bestehens organisiert die Ega ein großes Parkfest, das mit einem Autokorso mit fast 50 blumengeschmückten Wagen durch die Innenstadt beginnt. Der kleine Umzug soll den Einzug der Blumen vor 50 Jahren symbolisieren. Anschließend bewegt sich der Tross Richtung Cyriaksburg, wo das Parkfest stattfindet.
Außerdem beginnen 16 Studenten, Landschaftsgestalter und Gartenbauer aus fünf Partnerstädten mit der Gestaltung von Blumenbeeten zum 50. Geburtstag des Egaparks. Am 4. Juni 2011 werden die Partnerschaftsgärten eröffnet, mit denen Haifa, Kalisz, Lowetsch, Mainz, Vilnius und Xuzhou – sechs der elf Partnerstädte – zum Jubiläum „50 Jahre iga – ega – egapark" floral grüßen.
5. Mai 2011
Auf dem geschichtsträchtigen Flecken Regierungsstraße 42a wird der erste Spatenstich für den Umbau der alten Orthopädischen Klinik in eine Evangelische Grundschule gefeiert. Das 1878 errichtet Gebäude steht seit dem Jahr 2003 leer und wird für vier Millionen Euro von der Evangelischen Schulstiftung Mittelthüringen als Schulgebäude hergerichtet.
25. Mai 2011
Nach knapp zweijähriger Bauzeit wird die Erweiterung des Kindermedienzentrums eröffnet. 11,4 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket sind in die 5.000 Quadratmeter große Nutzfläche investiert, die Platz bietet für Lager, Werkstätten und einen Konferenzraum.
Als erste Kommune in Thüringen weiht Erfurt einen innerstädtischen Lutherweg ein. Er ist Teil des 900 Kilometer langen Lutherweges durch den Freistaat. Die Etappe in der Altstadt führt vom Augustinerkloster über die Elisabethkapelle im Nikolaiturm zur Georgenburse, weiter durch die Michaelisstraße (Collegium maius und Michaeliskirche) und Allerheiligenstraße zum Dom. Die Strecke ist mit einem „L“ in Frakturschrift gekennzeichnet.
31. Mai 2011
Der trockenste Frühling seit 100 Jahren verabschiedet sich mit Nieselregen. Statt üblicher 160 Liter Regenwasser auf den Quadratmeter fielen in den vergangenen drei Monaten nur etwa 20. Auch die Sonnenstunden liegen mit über 750 deutlich über dem Mittel von knapp 500.
9. Juni 2011
Der Neubau des Ursulinenklosters an der Trommsdorffstraße 29 bis 31 wird mit dem Architektourpreis 2011 ausgezeichnet. Das als Bildungs- und Wohnstätte genutzte Bauwerk ist von dem Erfurter Architektenbüro Lutz und Sabine Hausschild konzipiert worden.
19. Juni 2011
Mit einem akademischen Gottesdienst wird in der Laasphe-Kapelle in der Michaeliskirche am Dreifaltigkeitssonntag das neue Trinitatis-Fenster eingeweiht. Der Entwurf stammt vom Glaskünstler Wolfgang Nickel aus Georgenzell. Vom selben Künstler stammen auch die beiden 2004 und 2007 geschaffenen großen Fenster der Kirche. Monika Wiegandt aus Stuttgart ist Stifterin aller drei Fenster. Die 72-jährige Stifterin Monika Wiegand ist seit ihrer frühen Jugend fasziniert von der Wirkung von Kirchenfenstern. Vor über zehn Jahren gründete sie deshalb mit dem Erbe ihrer Eltern eine Stiftung und unterstützt seitdem Kirchen, die im Mittelalter Fensterkunstwerke aus Glas besaßen und die später zerstört worden sind.
24. Juni 2011
Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) weiht das Collegium maius in der Michaelisstraße 39 als Landeskirchenamt ein. Dazu ist das spätmittelalterliche Hauptgebäude der alten Universität rekonstruiert und mit seinem dreigeschossigen, 1844 bis 1847 errichteten Seitenflügel unter denkmalpflegerischen Aspekten saniert worden. Zudem wurde der Gebäudekomplex um einen Neubau erweitert. Seit 2008 wurde der Um- und Ausbau durch die EKM geplant und in den letzten zwei Jahren für 11,7 Millionen Euro realisiert. Etwa 150 Mitarbeiter der landeskirchlichen Verwaltung finden hier optimale Arbeitsbedingungen.
1. Juli 2011
Auf dem Areal der Alten Feuerwache Juri-Gagarin-Ring 110/112 wird Richtfest gefeiert. Bis zum Frühjahr nächsten Jahres entsteht hier das neue Behördenzentrum der Erfurter Stadtverwaltung.
18. Juli 2011
Offizieller Baustart auf dem Anger: Mit der Sanierung des westlichen Teils der Flaniermeile beginnt das größte Bauvorhaben in der Innenstadt der nächsten Jahre. Dennoch sollen alle Geschäfte, Restaurants und auch die Straßenbahn möglichst unbeeinträchtigt in ihrem Betrieb bleiben. Im Jahr 2013 soll die Neugestaltung des Angers, für die 7,2 Millionen Euro veranschlagt sind, abgeschlossen sein.
22. August 2011
Erstmals gehen Erfurter Fünftklässler in eine evangelische Regelschule. Sie steht in Trägerschaft der Evangelischen Schulstiftung Mitteldeutschland und ergänzt das evangelische Bildungsangebot. Bisher gibt es evangelische Kindergärten, die Evangelische Grundschule und das Evangelische Ratsgymnasium. Rosemarie Lühmann ist erste Schulleiterin der Einklassenschule, die mit fünf Lehrkräften und 16 Schülern in zwei Räumen des Evangelischen Ratsgymnasiums beginnt und später in die ehemalige Orthopädische Klinik einziehen soll.
30.August 2011
In der Augustinerkirche werden 150 Glasscheiben mit farbigen Folien anstelle der vier stark beschädigten mittelalterlichen Glasfenster eingebaut. Unterdessen werden die Originale restauriert. Bis zum Einbau der ursprünglichen Fenster werden wohl drei Jahre vergehen. In dieser Zeit sollen Besucher des Augustinerklosters mittels dieser Attrappen einen Eindruck der originären Lichtverhältnisse bekommen. Insgesamt kostet die Sanierung 550.000 Euro.
4. September 2011
Mit einem Festakt in der Kleinen Synagoge wird das jüdische Ritualbad, die Mikwe, der Öffentlichkeit übergeben. Am Eröffnungstag ist der Andrang an der Mikwe groß – viele Menschen wollen sich die Anlage ansehen. Die Besichtigung ist sonst nur mittels Führungen möglich.
7. September 2011
In Thüringen erhalten sieben Reformationsstätten das Prädikat Europäisches Kulturerbe, zwei davon in unserer Stadt: Das Collegium maius und das Augustinerkloster können sich künftig mit einer blauen Plakette mit der Aufschrift „Kulturerbe – European Heritage – Patrimoine Eurpéen“ schmücken.
19. September 2011
Der sanierte Juri-Gagarin-Ring wird für den Verkehr frei gegeben. Der symbolische Akt der Einweihung steht stellvertretend für alle Projekte, die in den letzten drei Jahren im Rahmen des Konjunkturpaketes 2 umgesetzt worden sind. Das sind immerhin 36 Straßen mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von sechs Millionen Euro.
23. September 2011
Im Rahmen seines Deutschlandbesuches kommt Papst Benedikt XVI. nach Erfurt. Der Papstbesuch stoppt den Alltag; Erfurt ist bereits Wochen vorher im Ausnahmezustand. Der Weg in die Innenstadt und die Innenstadt selbst haben sich zu Veranstaltungsorten mit Hochsicherheitstraktcharakter entwickelt.
Um 10 Uhr 53 landet Papst Benedikt XVI. auf dem Flughafen in Bindersleben. Im Dom trägt sich Benedikt XVI. ins goldene Buch der Stadt ein, ehe er sich im Augustinerkloster mit der Führung der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD) trifft und mit ihnen gemeinsam einen ökumenischen Wortgottesdienst feiert. Nach einem kurzen Aufenthalt im Priesterseminar fliegt der Papst mit dem Hubschrauber ins Eichsfeld, um an der Kapelle von Etzelsbach mit 90.000 begeisterten Gläubigen eine Marien-Vesper zu feiern. Nach dem Gottesdienst kehrt er in unsere Stadt zurück, um im Priesterseminar zu nächtigen.
Unterdessen zieht unter dem Motto „Heidenspaß statt Höllenangst“ ein Demonstrationszug durch die Altstadt, der von einem bunten Aktionsbündnis organisiert wird und das Zentrum zeitweise zur religionsfreien Zone erklärt. Das Bündnis kritisiert das patriarchalische und sexistische Familienbild der katholischen Kirche.
Das Erfurter Theater ist während der Zeit des Papstbesuchs die Pressezentrale, 2.000 Journalisten hatten eine Akkreditierung beantragt.
24. September 2011
Auf einer großen Altarbühne auf dem Domplatz feiert Papst Benedikt XVI. mit 30.000 Gläubigen und Neugierigen eine Messe. Um 8.30 Uhr rollt das Papamobil mit Papst Benedikt XVI. über den Domplatz und versetzt die 30.000 anwesenden Gläubigen in Verzückung, ehe das 84-jährige Oberhaupt der katholischen Kirche die Altarbühne hinaufsteigt, um mit der Eucharistiefeier zu beginnen. Kurz vorm Mittag fährt Benedikt XVI. zum Flughafen nach Bindersleben und wird von politischer, gesellschaftlicher und kirchlicher Prominenz Richtung Freiburg verabschiedet.
Die Resümees zum Papstbesuch fallen unterschiedlich aus. Zeigen sich die meisten derer, die den Papstbesuch nur ideell erleben wollten, zufrieden und teilweise sogar begeistert, sind diejenigen, die materiell von dem Besuch profitieren wollten enttäuscht. Das strenge Sicherheitskonzept verschreckte viele Erfurtbesucher, so dass sie gerade an diesem Wochenende der Stadt fern blieben. Viele Anwohner und Touristen sind froh, dass sie das Leben unserer Stadt nun wieder ungehindert genießen können. Andersherum sehen viele in der Papstvisite eine hervorragende Werbung für Erfurt und Thüringen. Der Stadt Erfurt sind Kosten von wenigstens einer Millionen Euro entstanden.
29. September 2011
Die Stadt Erfurt übergibt dem Verwaltungsrat der Bundesgartenschau-Gesellschaft die Bewerbungsunterlagen für die Ausrichtung der Bundesgartenschau Buga 2012. Zu diesem Zweck ist der 13-köpfige Verwaltungsrat in unsere Stadt gekommen und hat vor der Übernehme der Bewerbung die zukünftigen Buga-Gelände in Augenschein genommen.
11. Oktober 2011
Der Ersatzneubau der Riethsporthalle in der Essener Straße wird übergeben. Die erste Veranstaltung in der neuen Halle ist ein auf europäischer Ebene hochkarätiges Handballspiel: In der Champions League trifft die Damenmannschaft des Thüringer Handballclubs TH Erfurt/Bad Langensalza, aktueller Deutscher Meister, auf Buducnost Podgorica aus Mazedonien. Mehr als 1.000 Zuschauer erleben das Spiel, das der THC leider mit 23:27 Toren verliert.
13. Oktober 2011
Die Erste Erfurter Energiegenossenschaft i. Gr. wird gegründet. Die 24 Gründungsmitglieder verfolgen mit dem Unternehmen, Ziele der Energiewende vor Ort zu unterstützen. Als erstes Projekt ist eine Photovoltaik-Anlage vorbereitet, die sich bereits in Ausschreibung befindet und zu Beginn des nächsten Jahres auf Haus 2 des städtischen Garten- und Friedhofsamtes, Heinrich-Heine-Straße, realisiert werden soll. Die auf das Dach zu montierenden Module werden im Erfurter Südosten produziert. Zur Finanzierung dieser und weiterer Anlage wirbt die Genossenschaft um Mitglieder. Ein Geschäftsanteil beträgt 500 Euro und bis zu 10 Geschäftsanteile können gezeichnet werden. Die Genossenschaft versteht sich dabei als Forum für die Energiewende in Erfurt, neben der Finanzierung und Entwicklung von Projekten sollen dazu insbesondere auch Unternehmen und Betriebe eingeladen werden, sich in der Genossenschaft zu engagieren oder mit ihr zu kooperieren.
17. Oktober 2011
Vor der Zentrale der Stadtwerke in der Magdeburger Allee 34 steht die erste Strom-Zapfstelle für elektrobetriebene Autos, momentan ist sie noch in der Testphase und nur für das Dienstfahrzeug der Stadtwerke gedacht. Ab 1. November 2011 steht sie auch Elektrorädern und -mopeds zur Verfügung. Mit einer Tankkarte, die bei den Stadtwerken für einen Obolus erworben werden kann, ist dann ein vorerst kostenfreies Tanken möglich.
27. Oktober 2011
Die Alte Synagoge erweist sich als Besuchermagnet: In den ersten beiden Jahren ihres Bestehens als Museum – Eröffnung war am 27. Oktober 2009 – zog sie über 120.000 Gäste in ihre Räume. Die Britische Vereinigung der Reisejournalisten kürt die Alte Synagoge überdies zum besten europäischen Tourismusprojekt. In der Begründung wird unter anderem die Einzigartigkeit des jüdischen Ensembles […] dazu die faszinierende Geschichte des über Jahrhundert vergessenen Gebäudes und des Erfurter Schatzes […] hervorgehoben.
9. November 2011
Anlässlich der 73. Wiederkehr der so genannten Kristallnacht wird die sechste Erfurter Gedenknadel aufgestellt, auf dem Hof des Evangelischen Ratsgymnasiums. Mit dieser Gedenknadel wird an das jüdische Mädchen Naemi Rosenblüth erinnert, die bis 1938 die damalige Casinoschule besuchte, dann nach Polen zwangsausgewiesen worden ist und dem heutigen Erkenntnisstand nach noch im Warschauer Ghetto ums Leben kam. Zwei Jahre haben sich eine Schülergruppe mit Geschichtslehrern und Historikern dem Leben von Naemi Rosenblüth gewidmet und ihr Leben erforscht.
19. November 2011
Am Abend verschaffen sich Einbrecher Zugang zum Naturkundemuseum, Große Arche 14, und stehlen das Horn eines Nashorns und eine Elfenbeinschnitzerei. Beides sind Exponate einer Schau, die verbotene Urlaubssouvenirs zeigt und über Schmuggel von Fellen, Häuten, ausgestopften Tieren und Elfenbein berichtet. Der Gesamtwert des auf dem Schwarzmarkt Höchstpreise erzielenden Diebesgutes wird auf 125.000 Euro geschätzt. Schon seit Sommer 2011 ist die Fachwelt verunsichert und darüber entsetzt, dass eine offenbar gut organisierte Bande in großem Stil Nashorn-Hörner aus deutschen Museen stiehlt.
25. November 2011
Im Eingangsbereich der evangelische St. Benignuskirche in Bischleben wird das von Künstler Thomas Nicolai gestaltete Abbild des Namenspatrons aufgestellt. Europaweit gibt es nur drei Kirchen, die den Namen des Heiligen Benignus aus Dion tragen. Die Bildhauerei aus Carrara-Marmor ist etwa 1 Meter 70 groß und wird im kommenden Frühjahr vom Regionalbischof eingeweiht werden.
31. November 2011
Als trockenster November seit Aufzeichnung aller Wetterdaten geht der November 2011 in die Statistik ein. Nicht einmal ein Liter Niederschlag fiel auf den Quadratmeter, durchschnittlich sind es knapp 70. Zudem gab es 85 Sonnenstunden, durchschnittlich sind es 53.
5. Dezember 2011
Im Zoopark erfolgt der symbolische erste Spatenstich für die neue Elefantenanlage an der alten Shire-Pferdekoppel. Damit ist das bisher größte Bauprojekt in der Geschichte des Zoos in Angriff genommen. Auf einer Fläche von 15.000 Quadratmetern wird eine Dornbuschsavanne entstehen, die Heimat für eine 14 Rüssel starke Elefantenkuhherde und einen Bullen sein wird.
6. Dezember 2011
Nach eineinhalbjähriger ist die Komplettsanierung der Michaelisstraße abgeschlossen und sie wird offiziell frei gegeben. In zwei Bauabschnitten sind zwischen Benediktsplatz und Marbacher Gasse die Rohrleitungen, die Elektro- und Fernmeldekabel der Stadtwerke sowie die Kabel für Telefon und Internet erneuert beziehungsweise neu gelegt worden. Die Tragschicht bilden Pflastersteine. Im Bereich vor dem Haus Zur Großen Arche Noah, das mit dem Leben des Rechenmeisters Adam Ries eng verbunden ist, ist mit schwarzem Pflaster ein Abbild des Rechenbretts eingelassen worden.
8. Dezember 2011
Der symbolische Grundstein für Deutschlands größten Schuh- und Kleiderschrank ist gelegt: Zalando baut im Güterverkehrszentrum GVZ in Vieselbach für 100 Millionen Euro ein Warenverteilerzentrum. Dieses soll Ausgangspunkt für Lieferungen in sieben Länder Europas sein und mittelfristig Arbeitsort für 1.000 neue Mitarbeiter.
9. Dezember 2011
Ein Festgottesdienst in der Predigerkirche mit Landesbischöfin Ilse Junkermann bildet den Auftakt zu einer Reihe hochrangiger Begegnungen, mit denen das 450-jährige Bestehen des Evangelischen Ratsgymnasiums gewürdigt wird. Auf Anregung des Stadtrates und der Universität war die Bildungseinrichtung 1561 auf dem Gelände des säkularisierten Augustinerklosters eingerichtet worden. 389 Jahre nach seiner Gründung löste die Regierung der DDR das Gymnasium 1950 auf. Nach 40jähriger Nichtexistenz wurde es 1991/1992 jedoch wieder gegründet.
22. Dezember 2011
Die Deutsche Buga-Gesellschaft (DBG) gibt bekannt, dass Erfurt die Bundesgartenschau (Buga) 2021 ausrichten wird. Mittelpunkt der Schau soll der dann 60-jährige Egapark sein.