853 – 975 | Entfaltung Erfurts zu einem frühstädtischen Zentrum

Die auf dem späteren Stadtgebiet vorhandenen Siedlungen wachsen zu einem nichtagrarischen frühstädtischen Zentrum zusammen. Aufenthalte von ostfränkisch-deutschen Königen belegen die Bedeutung dieses Zentrums. Auf dem Domhügel befinden sich mehrere geistliche Einrichtungen.

Inhaltsverzeichnis

9. Jahrhundert

Zweite Hälfte des 9. Jahrhunderts

Erfurt beginnt sich unter Zusammenwachsen mehrerer Siedlungen zu einem nichtagrarischen frühstädtischen Zentrum zu entwickeln. Neben den schon ansässigen Kaufleuten lassen sich Fernhändler nieder, die den Ort zuvor nur als Wanderhändler aufgesucht haben. Die Siedlungsbezirke schließen Niederlassungen von Handwerkern ein, die Versorgungs- und andere Dienstleistungsaufgaben für die Marktsiedlung zu erfüllen haben. Nach wie vor betreibt ein beträchtlicher Teil der Bewohner Ackerbau und Viehzucht.

10. Jahrhundert

932

(Juni) Erzbischof Hildebert von Mainz hält auf Veranlassung und in Gegenwart König Heinrichs I. in Erfurt eine Synode ab. Die Erhebung einer Kopfsteuer für Abwehrmaßnahmen gegen die Ungarn, aber auch für die Expansionspolitik gegenüber den Elbslawen wird beschlossen. Es wird beschlossen, den Ungarn den Waffenstillstand aufzukündigen. Heinrich I. leitet von der Königspfalz Erfurt aus im Rahmen seiner Burgenordnung Bau und Ausbau von Burgen im thüringischen Raum.

936

König Heinrich I. nimmt auf seinem letzten Hoftag kurz vor seinem Tod in Erfurt eine so wichtige Handlung wie die Designation seines Sohnes Otto I. zum Nachfolger vor. Ort des Reichstages war wahrscheinlich der Petersberg.

973, 974 und 975

Kaiser Otto II. hält in der Stadt Hof. Das Königsgut im thüringischen Hauptort Erfurt und um diesen herum gehört zur Basis der königlichen Zentralgewalt. Erfurt zählt zu den bedeutendsten Orten der sächsisch-thüringischen Königsgutlandschaft.