Studentisches Quartier: Georgenburse an der Lehmannsbrücke
Die Georgenburse war eine Studentenburse in der Altstadt von Erfurt. Sie diente im Mittelalter als Wohnhaus für Studenten und Lehrkräfte der Universität Erfurt, zwischen 1501 und 1505 wohnte Martin Luther dort.
Die Georgenburse lag am südlichen Ende der Lehmannsbrücke am Breitstrom, das einzige heute noch erhaltene Gebäude dient heute als Bildungs- und Begegnungsstätte.
Die Georgenburse wurde 1456 erstmals urkundlich erwähnt, baugeschichtlich geht sie bis ins 14. Jahrhundert zurück. Wegen rückläufiger Studentenzahlen wurde die Georgenburse von der Stadt Erfurt im 16. Jahrhundert verkauft.
Der ursprüngliche Komplex bestand aus mehreren Gebäuden, die Vorderhäuser an der Augustinerstraße wurden im Februar 1945 bei einem Bombenangriff zerstört. Das einzige noch erhaltene Gebäude wurde 1983 wieder hergerichtet.
Nach umfassender Sanierung eröffnete am 31. Oktober 2010 die Bildungs- und Begegnungsstätte „Georgenburse Erfurt – Studienort der Lutherzeit“, daneben befindet sich im Dachgeschoss eine Pilgerherberge. Das Haus beherbergt weiterhin das Zentrum der Evangelischen St. Georgs Bruderschaft.
Im Erdgeschoss befindet sich eine Dauerausstellung, die sich mit dem studentischen Leben im Mittelalter beschäftigt. Führungen, Vorträge und Diskussionsrunden sollen die historische Nutzung und die damit verbundene geistige Atmosphäre dieses Ortes einer großen Öffentlichkeit näher bringen.
Am 18. September 2008 haben geschichtsinteressierte Menschen den Freundeskreis „Georgenburse Erfurt e.V.“ gegründet. Der Freundeskreis ist eine ökumenische Gemeinschaft. Mitglieder sind außer Privatpersonen u. a. das Evangelische Augustinerkloster, der Domberg, die St. Georgs-Bruderschaft und der Bonhoeffer-Haus e.V.