Energiesparen in Erfurter Schulen
Wie andere Städte und Gemeinden ist auch die Landeshauptstadt Erfurt daran interessiert, durch zahlreiche Maßnahmen Kosten zu senken und die Bewirtschaftung kommunaler Einrichtungen rationell und wirtschaftlich zu betreiben.
Durch bewusste Veränderung im Nutzerverhalten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können zum Beispiel Strom und Wärme effizient genutzt bzw. Einsparpotentiale erschlossen werden.
Das gilt auch für Schülerinnen und Schüler in den Erfurter Schulen. Angeregt durch das Modell fifty/fifty wurde auch in der Erfurt ein Energiesparprojekt entwickelt, welches dazu beitragen soll, effektiv Energie einzusparen. Im Fokus steht dabei der Gedanke einer Bildung und des Handelns für Nachhaltigkeit.
Der bewusste Umgang mit Energie und Ressourcen ist dabei ein Teil davon.
Ein zweiter Teil – der Kreativteil – soll Kindern und Jugendlichen nachhaltige Denk- und Verhaltensweisen nahebringen und sie in vielfältiger Form anregen, sich dem Thema "Nachhaltigkeit" zu nähern.
Das Projekt „Erfurt Schulen sparen Energie“ wird in zwei getrennten Teilen durchgeführt. Im Vergleich zu einem Startwert werden im Teil 1 die Verbrauchswerte im Bereich Elektroenergie bzw. Einsparungen von Elektroenergie aus Änderungen im Nutzerverhalten berechnet.
Im Rücklauf wird ein Teil der eingesparten Kosten an die Schulen zurück überwiesen und dem Schulbudget zugeordnet. Dabei werden abhängig der Platzierung feste Prämien eingeordnet.
Generell wird bei nachgewiesenen Einsparungen unabhängig der Einsparhöhe ein Sockelbetrag vergeben.
Für diesen Wettbewerbsteil ist eine Vereinbarung zwischen jeder einzelnen Schule und der Stadtverwaltung notwendig, der neben der Gratifikation auch die Aufgaben der Schule, z. B. hinsichtlich der Bildung und der Arbeit eines Schul-Energie-Teams, regelt.
Da der Verbrauch bzw. eine Einsparung von Wärme, Wasser und auch die Abfallvermeidung durch baulich-konstruktive und technisch-organisatorische Bedingungen immer noch nicht trennscharf den eigentlichen Schulgebäuden und damit den Einsparpotentialen der Schülerinnen und Schüler zugeordnet werden können, wird in Erfurt der Schwerpunkt auf die Einsparung von Elektroenergie gelegt. Diese ist eindeutig mess-, vergleich und zuordenbar.
Im Kreativteil besteht der Auftrag darin zu belegen, dass das Thema „Energie“ als nachhaltiges Element im Sinne der SDG (weltweite Nachhaltigkeitsziele) und einer „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ in den Unterricht und die außerunterrichtliche Arbeit integriert wird.
Da Energie- und Ressourceneinsparung aber nicht nur auf elektrische Energie begrenzt ist, wird in diesem Projektteil auch auf die Notwendigkeit der Einsparung anderer Energieträger orientiert, wie auf die Einsparung von Wasser, auf Müllvermeidung etc.
Verbrauchsmessung und numerischer Nachweis der Einsparung
Im Jahr 2018 wurde im vergangenen Jahr keine Energiesparverträge zwischen den Erfurter Schulen und der Stadtverwaltung Erfurt geschlossen.
Ursache dabei war zum Einen, dass zahlreiche Schulleiter und Schulleiterinnen geäußert hatten, dass ihre Schule wegen zu hoher Belastung nicht mehr am Projekt teilnehmen wird und zum anderen Schulen durch Sanierungen des vorherigen Schulstandortes ganz oder teilweise in Ersatzstandorte umziehen mussten, generalsaniert werden und dabei die Bewertungsbasis entzogen oder verschoben war.
Im Rahmen der allgemeinen Auswertung des Energieverbrauchs der einzelnen Schulen durch das Fachamt, vor allem durch die Arbeit mit dem in allen Schulen auszufüllenden Pendelbogen "Energie", musste weiter festgestellt werden, dass es in einer Mehrzahl der beteiligten Schulen zu keinen substanziellen Einsparungen im Bereich der Elektroenergie gekommen ist. Vorliegende Einsparungen konnten nicht dem Einsparpotential der Schüler, des Energieteams bzw. dem Pädagogenteam zugerechnet werden. Ursachen für einen höheren Verbrauch wurden nicht recherchiert und angezeigt.
Auch existieren augenscheinlich an zahlreichen Schulen keine Energieteams mehr bzw. sind nicht wirksam oder aktiv, so dass die §§ 2, 3 und 4 des bisherigen Vertrages nicht zum Ansatz kamen.
Damit lag keine angemessene Grundlage für eine realistische Bewertung vor und es wurde festgelegt, dass im 1. Teil des Erfurter Energiespar-Wettbewerbes (Prämienzahlung für eingesparte Elektroenergie) für das Jahr 2018 keine Prämien ausgelobt werden. Das ist sehr schade und sollte zukünftig unter allen Umständen vermieden werden.
Die Mehrzahl der bislang bislang im Energiesparprojektbeteiligten Schulen haben nach Rücksprachen signalisiert, trotz der geschilderten Situation weiter im Projekt verbleiben zu wollen.
Kreativteil
Am Teil 2 des Energiesparprojektes, dem Kreativteil, beteiligten sich im Jahr 201 drei Schulen.
Alle drei Schulen, die Gemeinschaftsschule 2 „Am Roten Berg“, die Thomas-Müntzer-Grundschule Möbisburg und das Königin-Luise-Gymnasium erhielten für ihr Engagement im Kreativteil eine Anerkennung von je 200 EUR.
Das Geld wird dan den Schulförderverein überwiesen.
Seit Beginn des Projektes „Erfurter Schulen sparen Energie“ im Jahre 2004 wurden durch die beteiligten Schulen insgesamt 1.804.436 kWh Elektroenergie eingespart. Für diese Einsparungen erhielten die Schulen als Rücklauf eine Vergütung von 84.999 EUR.
Im Kreativteil des Wettbewerbes, bei dem sich im Durchschnitt nur etwa 20% der im Projekt registrierten Schulen beteiligen – die Teilnahme ist fakultativ – wurden Prämien in Höhe von 19.400 EUR ausgereicht.
Somit wurden insgesamt für das Energiesparprojekt 104.399 EUR an die Erfurter Energiesparschulen ausgezahlt.
Als Energie-Spar-Schule wird in jedem Jahr die Schule mit den höchsten prozentualen Einsparungen geehrt und erhält den „Energie-Spar-Pokal“ als äußeres Zeichen für Engagement für die Umwelt!
Energie-Spar-Schulen Erfurt
- 2004 Wilhelm-Busch-Schule
- 2005 Kolpingschule
- 2006 Schule am Wiesenhügel
- 2007 Wilhelm-Busch-Schule
- 2008 Schule am Wiesenhügel
- 2009 Staatliche Regelschule 25
- 2010 Astrid-Lindgren- Schule
- 2011 Schule am Andreasried
- 2012 Schule am Andreasried
- 2013 Thomas-Müntzer-Schule
- 2014 Gemeinschaftsschule am Nordpark
- 2015 Heinrich-Mann-Gymnasium „Zur Himmelspforte“
- 2016 Staatliche Gemeinschaftsschule „Am Roten Berg“
- 2017 Königin-Luise-Gymnasium – Staatliches Gymnasium 6
- 2018 - keine Energiesparschule ausgezeichnet