Wiedererwerbung des Kunstwerks „Begonien (Rot und Gelb)“ von Emil Nolde für das Angermuseum Erfurt
Heute kehrte das Gemälde „Begonien“ von Emil Nolde ins Angermuseum Erfurt zurück. Möglich machten das neben der Landeshauptstadt und der Staatskanzlei vor allem die Ernst von Siemens Kunststiftung, die Kulturstiftung der Länder sowie die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Was bedeutet diese Rückkehr fürs Museum?
Prof. Dr. Kai Uwe Schierz, Direktor der Kunstmuseen Erfurt:
Es bedeutet auf der einen Seite, dass wir eine kleine Lücke schließen können in einem sehr empfindlichen Verlust, den wir 1937 als Museum erleiden mussten. Aber es bedeutet noch viel mehr an kulturgeschichtlichem Zugewinn, denn mit diesem Gemälde und mit dem Schöpfer dieses Gemäldes wird schlaglichtartig Kulturgeschichte präsent in unserem Museum.
Im letzten Jahr tauchte das Kunstwerk dann bei einer Aktion wieder auf. Innerhalb kürzester Zeit konnte die Stadt gemeinsam mit den Förderern 1,4 Millionen Euro für die Versteigerung zur Verfügung stellen. Doch die Summe reichte nicht aus, um das Gemälde zu kaufen. Ein Privatsammler bot mehr und erwarb das begehrte Stillleben.
Prof. Schierz:
Nachdem der Sammler von der besonderen Provenienz des Bildes erfahren hat, von dem Schicksal, das dieses Bild hier im Museum in Erfurt erlitten hat, hat er uns besucht in Erfurt und hat sich schlussendlich mit seiner Frau gemeinsam entschieden, dieses Bild nicht in die Stiftung aufzunehmen, sondern uns zum letzten Ausrufungspreis der Stadt Erfurt, also genau zu dem Preis, den wir im Sommer 2017 hätten zahlen können und wollen, genau zu diesem Preis hat er uns dieses Bild angeboten. Das heißt, er hat in gewisser Weise eingewilligt mit diesem Verkauf an die Stadt Erfurt, selbst auch etwas drauf zu geben, nämlich den Preis des letzten Zuschlags.