Ökumenische Andacht gedachte der Opfer von Magdeburg

21.12.2024 15:38

Mit einer ökumenischen Andacht wurde heute auf dem Erfurter Weihnachtsmarkt der Opfer des gestrigen Anschlags auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg gedacht, bei dem nach jetzigem Stadt fünf Personen ihr Leben verloren und über 200 teils schwer verletzt wurden.

mehrere Personen, darunter zwei Männer im Talar, stehen mit ernstem Gesicht auf einer Bühn, ein Mann spielt Saxofon
Foto: Mit einer ökumenischen Andacht wurde auf dem Erfurter Weihnachtsmarkt der Opfer des Anschlags in Magdeburg gedacht. Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Am Samstagmorgen hatte der Erfurter Organisationsstab die Entscheidung getroffen, den Weihnachtsmarkt wieder zu öffnen, allerdings als Zeichen des Gedenkens ohne Musik und ohne Bühnenprogramm. Zugleich hatte Oberbürgermeister Andreas Horn veranlasst, die Fahnen vor dem Rathaus als Zeichen der Trauer und des Mitgefühls auf Halbmast zu setzen.

„Die schrecklichen Ereignisse von Magdeburg werden unser Weihnachtsfest überschatten, dennoch dürfen wir uns Hass und Terror nicht beugen“, so Horn. Der Domplatz war heute gut besucht. Zur Andacht, die vom Schaustellerseelsorger Klaus Zebe kurzfristig organisiert wurde, versammelten sich Hunderte vor der Bühne und hielten gemeinsam eine Schweigeminute ab. „Die Gäste haben uns mit ihrem Besuch gezeigt, dass auch sie ein Zeichen setzen und sich nicht beugen wollen. Und sie haben uns darin bestärkt, dass unsere Entscheidung, den Weihnachtsmarkt nicht gänzlich abzubrechen, angemessen war“, so Horn weiter. Die Gesellschaft müsse jetzt zusammenstehen.

Gestärkt wurde er dabei von den Schaustellern. „Wir lassen uns unser Leben nicht eingrenzen und wir lassen uns unsere Werte und Traditionen nicht kaputtmachen“, erklärte Kevin Kratzsch, Vizepräsident des deutschen Schaustellerverbandes. Die Stimmung der Besucher sei gedämpft, aber man wolle auch ein Zeichen setzen. Es müsse weitergehen, nicht nur für den Weihnachtsmarkt.

Innenminister Georg Maier dankte allen Einsatzkräften, die sowohl in Magdeburg als auch auf allen anderen Weihnachtsmärkten für Sicherheit sorgen. Eine hundertprozentige Sicherheit könne es aber nicht geben.

Ansprache von Oberbürgermeister Andreas Horn zur ökumenischen Gedenkandacht

Liebe Erfurterinnen und Erfurter, liebe Gäste,

wir sind zusammengekommen, um innezuhalten und der tragischen Ereignisse zu gedenken, die sich gestern Abend auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ereignet haben. Unsere Gedanken sind bei den unschuldigen Opfern, ihren Familien und allen, die von diesem schrecklichen Anschlag betroffen sind. Ein Weihnachtsmarkt ist ein Ort der Freude, der Begegnung und des Friedens.

Dass ein solcher Ort wiederholt zum Ziel von Gewalt wird, erfüllt uns alle mit Trauer und Entsetzen.  Doch wir dürfen uns von Angst und Hass nicht leiten lassen. Unsere Antwort muss Zusammenhalt, Mitgefühl und die Entschlossenheit sein, die Werte, die uns verbinden, zu bewahren.

Lassen Sie uns gemeinsam innehalten, um der Opfer zu gedenken und unsere Solidarität auszudrücken.

Lassen Sie uns zusammenstehen und gemeinsam dafür sorgen, dass Erfurt ein Ort der Gemeinschaft und des Friedens bleibt.