Für einen respektvollen und solidarischen Umgang
Oberbürgermeister Andreas Horn und Kulturlotsin Theresa Kroemer besuchten Awareness-Schulung
Florentin Freund setzt das Schulungsseminar mit dem Team der Initiative Awareness aus Leipzig um. Es richtet sich an Menschen aus Thüringen, die künftig selbst freiberuflich Awareness-Schulungen anbieten möchten. Ziel ist es, langfristige Strukturen für die Awareness-Arbeit in der Region zu schaffen.
Die Kulturlotsin hatte in der Vergangenheit vermehrt Anfragen aus der Kulturszene nach entsprechenden Schulungsangeboten erhalten. Da solche Angebote in Erfurt und Thüringen bisher nur begrenzt verfügbar sind, nahm Theresa Kroemer zusammen mit Kulturschaffenden, die zuletzt nach Awareness-Weiterbildungen gefragt und sogar einen Förderantrag gestellt hatten, Kontakt mit der Initiative Awareness in Leipzig auf.
Die Initiative Awareness bot an, eine fünftägige „Train the Trainer“-Schulung in Erfurt anzubieten, die nicht nur Wissen vermittelt, sondern den Teilnehmenden auch die Fähigkeit gibt, im Nachgang in diesem Bereich tätig zu werden. So wird es demnächst zum Beispiel Awareness-Schulungen der neuen Trainer für Kulturschaffende in Erfurt geben. Auch weitere Interessierte anderer Städte Thüringens haben daran Interesse.
„In der Schulung werden die Grundlagen der Awareness- und Antidiskriminierungsarbeit behandelt, verschiedene Diskriminierungsformen und -ebenen thematisiert sowie lang erarbeitete Methoden und Module vermittelt.“, so beschreibt es Florentin Freund, Seminarleitung der Initiative Awareness und verweist auf die umfassenden Schulungsmaterialien.
Die 15 Teilnehmenden aus Erfurt, Jena und Weimar werden auf die Rolle als zukünftige Trainer vorbereitet, um langfristig Awareness-Workshops in Thüringen und Mitteldeutschland durchzuführen. Oberbürgermeister Andreas Horn freute sich über diesen Besuch im Gästehaus und äußerte sich positiv über die Initiative: „Es ist erfreulich zu sehen, dass in Erfurt solch wichtige Inhalte vermittelt werden. Diese Schulung trägt dazu bei, ein Bewusstsein für respektvollen und solidarischen Umgang zu schaffen und stärkt die Kompetenzen der Teilnehmenden, aktiv gegen Diskriminierung vorzugehen und andere Interessierte weiterzubilden.“
In dem von ihm vormals geführten Dezernat für Sicherheit, Umwelt und Sport wurde bereits in der Vergangenheit die zunehmende Bedeutung von Awareness thematisiert. Im Ergebnis werden die Erfurter Nachteulen etabliert, die in Parkanlagen zum Einsatz und dort für einen respektvollen Umgang miteinander werben sollen.
Was ist Awareness?
Awareness bedeutet, einen respektvollen, verantwortungsbewussten und solidarischen Umgang miteinander zu fördern. Ziel ist es, Räume zu schaffen, die die Selbstbestimmung verschiedener Communities stärken und Diskriminierung entgegenwirken. Awareness-Arbeit lehrt, die Grenzen aller zu respektieren und bietet Unterstützung für Personen, die diskriminierende Erfahrungen machen.
Die Initiative Awareness, ein Verein mit Sitz in Leipzig, wurde 2018 gegründet, um Wissen und Strategien gegen (sexualisierte) Gewalt und Diskriminierung zu bündeln und weiterzugeben. Der Verein bietet Beratung für Veranstaltungsorte, überregionale Schulungen und Weiterbildungen sowie Konferenzen und Vernetzungstage an.