Erfurt feiert „Tag der Streuobstwiese“
Aus diesem Anlass findet erstmalig am Samstag, dem 27. April 2024, ein Streuobstwiesenfest im Erfurter Apfelgut statt. Zudem erhält die Streuobstwiese auf der Schwedenschanze drei neue Informationstafeln. Darin wird auf die Bedeutung dieses einzigartigen Ökosystems als wichtiges Kulturgut hingewiesen. Auch verschiedene Projekte werden vorgestellt und die Funktionsweise des Lebensturms erläutert.
„Streuobstwiesen sind Hotspots der biologischen Vielfalt und stehen seit wenigen Jahren auch in der deutschen Liste des 'Immateriellen Kulturerbes'. Wir wollen daher auch in Erfurt die Streuobstwiesen erhalten, pflegen und auf vielfältige Art nutzen“, erläutert Andreas Horn, Beigeordneter für Sicherheit, Umwelt und Sport. „Unser Leuchtturmprojekt ist die Schwedenschanze, gleichzeitig die größte Streuobstwiese der Stadt. Uns ist es hier in den letzten Jahren gelungen, mehr als 200 Jungbäume zu pflanzen, fast 600 Altbäume zu schneiden und mehrere hundert Quadratmeter zu entbuschen. Es wurde ein Lebensturm als großes Insektenhotel gebaut, Niststellen für Wildbienen und andere Insekten im Boden vorbereitet sowie Nistkästen für Vögel und Fledermäuse in die Bäume gehängt. Außerdem wurden Bänke zur Erholung aufgestellt“, freut sich Horn.
Die Landeshauptstadt arbeitet eng mit dem Landschaftspflegeverband Mittelthüringen (LPV) und der Grünen Liga Thüringen zusammen. Beide Verbände hatten das Projekt „Mit Strukturvielfalt zur Insektenvielfalt“ mit Förderung durch das Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz (TMUEN) aus dem „Sonderfonds Insektenschutz in Thüringen“ gestartet. Die Aufstellung der Infotafel ist somit das letzte Puzzleteil des Projekts, welches damit abgeschlossen ist.
Streuobstwiesen dienen nicht nur dem Naturschutz, sondern sind auch für die Menschen da. Zur Versorgung mit Obst, aber auch für die Erholung. Auf der Schwedenschanze soll in den nächsten Jahren weiterhin viel passieren. Es gibt noch einige Leerstellen für Pflanzungen und alte abgestorbene Plantagenflächen, die umgewandelt werden sollen – unter anderem als Naschgarten für die Erfurterinnen und Erfurter. Weiterhin sollen sich Initiativen etablieren, die die Flächen langfristig nutzen und bei der Betreuung helfen – beispielsweise als Bildungsprojekt.