„Bitte Weg frei“ – Aktion will auf Stolperfallen hinweisen
Zur Woche des Sehens soll Fokus auf Blindenleitsysteme im Boden gerichtet werden
Die deutschlandweite Woche des Sehens – in diesem Jahr findet sie vom 8. bis 15. Oktober statt – will sie gemeinsam mit dem Blinden- und Sehbehindertenverband Erfurt nutzen, um öffentlich auf die Problematik hinzuweisen. Mit dabei Andreas Horn, der für die Sicherheit zuständige Beigeordnete der Landeshauptstadt. Mit Sprühkreide haben sie am 10. Oktober gemeinsam Piktogramme auf den Boden an der Stadtbahn- und Bushaltestelle am Erfurter Hauptbahnhof aufgebracht, die deutlich auf das Blindenleitsystem hinweisen sollen: Eine Person mit einem Blindenstock, 30 mal 30 cm Zentimeter groß. In den kommenden Tagen werden Mitarbeiter des städtischen Straßenbetriebshofes weitere dieser Piktogramme über die Stadt verteilt aufsprühen.
„Das Zustellen geschieht oft auch unbemerkt und unabsichtlich, so durch den Koffer an der Haltestelle, den Werbeaufsteller vor dem Geschäft oder der Gaststätte“, erklärt Andreas Horn. Gründe seien mitunter einfach Unwissenheit und Unkenntnis. Daher geht es auch darum, zu informieren und zu sensibilisieren. Horn weiter: „Wir wollen mit Nachdruck darauf aufmerksam machen, welchen Zweck die besonderen Streifen und Noppen im Boden erfüllen, dabei die Aufmerksamkeit der Leute wecken, denn eines muss uns klar sein, jeder von uns könnte betroffen sein und viele profitieren davon, wenn das Leitsystem freigehalten wird.“
Denn „Bitte Weg frei“ – so der Titel der Aktion – diene nicht nur Menschen mit Sehbeeinträchtigungen. Der Mehrwert sei weitaus größer. „Auch mobilitätseingeschränkte Personen, Eltern mit Kinderwagen, Rettungsdienste und Personen mit Rollatoren profitieren davon, wenn Wege nicht zugestellt sind und somit ungehindert genutzt werden können“, ergänzt Carola Hettstedt.
Um das Thema über den Tag hinaus präsent zu halten, soll aus der Aktion eine Kampagne werden. „Wir werden regelmäßig weitere Beispiele aufgreifen, Barrieren und Hindernisse im öffentlichen Raum aufzeigen mit dem Ziel, zu sensibilisieren und diese zu beseitigen.“, so Andreas Horn. Zudem sollen die auffälligen gelben Anhänger mit der Aufschrift „Dafür gibt´s die Gelbe Karte“ den sprichwörtlichen Finger in die Wunde legen. Verteilt werden sie vom Blinden- und Sehbehindertenverband. Andreas Horn, zugleich auch Erfurts Umweltbeigeordneter, hat dazu eine Bitte: „Die Botschaft der Anhänger bitte verinnerlichen und diese nicht gedankenlos fallen lassen.“