Azmannsdorf vollständig erschlossen

22.09.2023 14:34

Am 22. September wurde in Azmannsdorf die Umsetzung des Abwasserbeseitigungskonzeptes offiziell abgeschlossen. Das bedeutet, dass der Erfurter Ortsteil nun komplett an das Erfurter Kanalnetz angeschlossen ist. Zu den Gästen des feierlichen Abschlusses der letzten Baumaßnahmen zählte unter anderen Oberbürgermeister Andreas Bausewein.

Umsetzung des Abwasserbeseitigungskonzeptes schreitet voran

Foto: Martin Höfer (Leiter der Erfurter Entwässerungsbetriebs), Jens Bose (Ortsteilbürgermeister Azmannsdorf), Andreas Bausewein (Oberbürgermeister), Hauke Schmidt (Bauleiter Fa. Tiefbau Gotha GmbH), Jörg Lummitsch (Leiter Umwelt- und Naturschutzamt) Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

„Der Ortsteil Azmannsdorf ist ein gutes Beispiel dafür, dass die abwassertechnische Erschließung eine Generationenaufgabe ist. Seit 2011 arbeiteten wir daran, den Ortsteil komplett an unser Kanalnetz anzuschließen. Jetzt endlich haben wir es geschafft und wieder einen Meilenstein bei der Umsetzung unseres Abwasserbeseitigungskonzeptes erreicht“; sagt Erfurts Oberbürgermeister.

Das Abwasserbeseitigungskonzept der Stadt Erfurt ist der Rahmenplan für alle abwassertechnischen Projekte. Es gibt eine zeitliche und leistbare Rang- und Reihenfolge aller geplanten Maßnahmen vor. Dabei hat sich die Stadtverwaltung das Ziel gesetzt, bis 2035 alle Stadt- und Ortsteile nahezu vollständig an das Erfurter Kanalnetz anzubinden. Der Anschlussgrad derzeit liegt bei 98 Prozent.

Nach zwölf Jahren, elf Bauprojekten und rund 10 Millionen Euro Baukosten gehört nun auch Azmannsdorf zu den voll erschlossenen Ortsteilen Erfurts. Das betrifft 77 Grundstücke und 347 Einwohner. Die Anbindung ans Kanalnetz erfolgte im Trennsystem. Das heißt, in Azmannsdorf werden Schmutz- und Regenwasser getrennt voneinander abgeleitet. In Zahlen ausgedrückt, wurden von 2011 bis heute 2.522 Meter Schmutzwasserleitungen verlegt und 88 Schächte errichtet. Dazu kommen insgesamt 1.980 Meter Regenwasserleitungen mit 74 Schächten.

Daneben profitieren die Einwohner von der Neugestaltung ihrer Ortschaft. Denn fast jede Maßnahme, die im Rahmen des Abwasserbeseitigungskonzeptes umgesetzt wird, bringt grundhaften Straßenausbau mit sich. Im Ergebnis stehen dann neue Straßen, Gehwege, Beleuchtungsanlagen, Parkplätze und dergleichen.

Eine weitere Motivation der Stadtverwaltung, das Abwasserbeseitigungskonzept so schnell wie möglich umzusetzen, ist der Umweltschutz. Denn mit der Anbindung an das Kanalnetz werden sowohl die Gewässer als auch die Gesundheit der Erfurter geschützt. Die kontrollierte Ableitung des Oberflächenwassers ist zudem ein wichtiger Beitrag zum Hochwasserschutz. Nicht zuletzt werden die Ortsteile sauberer und lebenswerter, wie es das Beispiel Azmannsdorf nun einmal mehr zeigt.

Hintergrund

In Erfurt leben derzeit 215.259 Einwohner auf einer Gesamtfläche von rund 270 Quadratkilometern und aufgeteilt in 53 Ortsteile.

Das öffentliche Kanalnetz hat momentan eine Länge von 912 Kilometern. Davon sind etwa 411 Kilometer Mischwasserkanäle, 238 Kilometer Schmutzwasserkanäle und 263 Kilometer Regenwasserkanäle. Hinzu kommen 22 Kilometer Druckleitungen, die die Ortsteile und Siedlungen an die zentralen Abwasserbeseitigungsanlagen anschließen.