Künstlerische Auseinandersetzung mit rechtsextremistischem Anschlag in Halle
Am 9. Oktober 2019 verübte ein Rechtsextremist einen Anschlag auf die örtliche Synagoge und einen Imbiss in Halle an der Saale. Zwei Menschen wurden getötet und weitere verletzt. Klagegedicht, ein anderes Wort für „Elegie“, der deutsche Titel der Videoarbeit, setzt sich mit der Schreckenstat von vor vier Jahren auseinander. Das Video zeigt eine Tanz-Performance, in der die ausdrucksstarken Bewegungen des Körpers Emotionen wie Trauer, Wut und Hoffnung vermitteln. Aussagen von Überlebenden sind zu hören. Sie werden vorgetragen von Menschen aus verschiedenen Teilen der Welt, die andere Formen von Diskriminierung und Gewalt erlebt haben. So werden die Stimmen der Opfer von Terror über geografische Grenzen und Sprachbarrieren hinweg getragen. Die Künstlerin befand sich während des Anschlags in der Synagoge von Halle und hat überlebt. Seither widmet sie sich in ihren Werken den Opfern rechter Gewalt.
Die Ausstellung ist vom 22. September bis 10. November 2023 zu sehen und kann während der gesamten Zeit kostenfrei besucht werden. Im Eingangsbereich lädt eine Leseecke mit passender Literatur zum Innehalten und Verweilen ein.
Die Ausstellung wird gefördert von der Amadeu Antonio Stiftung und findet in Kooperation mit den Achava Festspielen Thüringen sowie dem Lokalen Aktionsplan gegen Rechtsextremismus der Stadt Erfurt statt.