Kultur in der Landschaft – von Archäologie, Feldern und Hamstern

11.09.2023 08:51

In seinem Vortrag am Mittwoch, dem 13. September 2023, um 19:00 Uhr im Naturkundemuseum Erfurt geht Prof. Dr. Matthias Becker aus Halle den Umständen und Hintergründen zum Rückgang des Feldhamsters in unserer Landschaft nach.

Vortrag von Prof. Dr. Matthias Becker (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg)

Foto: Feldhamster Foto: © Naturkundemuseum Erfurt

Selten sieht man auf den Feldern noch den kleinen Nager, der einst als Plage in Thüringen galt. Der Feldhamster wurde noch vor 100 Jahren von den Äckern der Bauern vertrieben und trat in einer großen Zahl auf. Heute nicht mehr. Daran ist eine Reihe von Faktoren schuld.

Viele Spuren der Vergangenheit haben sich im Boden unserer Landschaft erhalten. Bei Ausgrabungen werden meist Bodenverfärbungen gründlich untersucht und aus ihrer Struktur Schlüsse auf das Leben in vergangene Epochen abgeleitet. Stetige Begleiter auf den Grabungsflächen sind auch die Spuren des Feldhamsters und seiner Lebensweise. Da der Hamster bestimmte Ansprüche an seine Umwelt stellt, geben seine Spuren mittelbar Hinweise auf den Zustand historischer Landschaften und auf die damalige Landschaftsnutzung.

In diesem Zusammenhang stellt sich auch die Frage, seit wann und in welcher Intensität der Feldhamster Bestandteil unserer Umwelt ist und wie sich das Verhältnis zwischen Mensch und Hamster in Vergangenheit und Zukunft gestaltet.

Der Eintritt zur Veranstaltung in der Großen Arche 14 ist frei.

Referent

Prof. Dr. Matthias Becker (apl. Professor) lehrt am Institut für Kunstgeschichte und Archäologien Europas und Prähistorische Archäologie und Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und arbeitet als Wissenschaftler beim Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie in Sachsen-Anhalt.