Digitale Reise durch die Depots der Erfurter Museen
Ausstellung in der Defensionskaserne auf dem Petersberg
Die Kulturdirektion Erfurt beschäftigt sich aktuell intensiv mit der baulichen Neuordnung ihrer Depots. Zwei Fachgutachten haben in der Vergangenheit auf die deutlich defizitäre Situation der Depots der Erfurter Museen hingewiesen.
„Wir packen bei der Thematik nun auf zwei Strecken an: mit der konkreten Bedarfsermittlung und der notwendigen Fachplanung, aber auch mit einer Informationsoffensive zum Thema“, so Kulturdirektor Christian Horn. Bereits im Juni dieses Jahres hatte die Kulturdirektion eine öffentliche Führung durch einen ihrer Depotstandorte in der Salinenstraße angeboten, die mit einer Informationsveranstaltung zur Depotneuplanung verbunden war.
Die Ausstellung ist nun ein weiterer Baustein der öffentlichen Informationsangebote. Die Installation von Dirk Rauscher richtet die Aufmerksamkeit auf die reichen Depotbestände, die für die allgemeine Öffentlichkeit nicht sichtbar sind. Digitale Aufnahmen von Sammlungsobjekten, die Rauscher in den Depots der Erfurter Museen erstellt hat, sind in der Videoinstallation in einen künstlerischen Bildkosmos überführt. In drei Räumen der Defensionskaserne sind sie als Projektionen zu sehen und mit Sounds unterlegt.
Ergänzend zu der Video-Installation wird in einem weiteren Raum ein faktischer Überblick auf Informationstafeln zur aktuellen Depotsituation und künftigen Verbesserungsbedarfen gegeben.
Der Motion Designer Rauscher erarbeitet national und international unter anderem aufwändige Mappings und öffentliche Lichtinstallationen. Er ist an Videoproduktionen diverser Musiker als Designer beteiligt. „Dirk Rauscher versetzt Menschen und Gegenstände gekonnt in neue digitale Welten. Unsere Depotbestände in solchen imaginären Settings neu zu sehen, beflügelt unsere Fantasie. Diese Energie wollen wir für die Vision neuer Depotflächen für die Erfurter Museen nutzen“, so Horn.
Die Veranstaltung in der Defensionskaserne bildet auch einen ersten Testlauf für die Kulturdirektion, den Ort langfristig mit neuen, experimentellen Ausstellungsformaten zu bespielen. Im Auftrag des Stadtrates entwickelt die Kulturdirektion dazu derzeit einen Masterplan, der die künftige Nutzung eines 500 qm großen Teilbereiches der Kaserne für neue Ausstellungsformate vorsieht.
Eine gemeinsame Eröffnung der Ausstellung durch die Kulturdirektion mit dem Künstler findet am Sonnabend, dem 2. September, um 16:00 Uhr in der Defensionskaserne auf dem Petersberg statt.
Die Ausstellung kann am 2. September bis 18:00 Uhr und vom 3. bis 17. September täglich außer montags von 11 bis 18 Uhr kostenfrei besucht werden.