Bäume in der Clara-Zetkin-Straße im Hitzestress
Elf Bäume werden entnommen
Ein hoher Versiegelungsgrad durch Straßen und Gehwege plus Gebäudefassaden, die Wärme reflektieren und neben der Sonneneinstrahlung für zusätzliche Aufheizung sorgen – die Clara-Zetkin-Straße ist ein Extremstandort mit Hitzeinsel-Effekt. Dem können die Jungbäume im Kübel nicht standhalten. Sie zeigen deutlich physische Symptome von Hitzestress. „Das spiegelt den dringenden Handlungsbedarf wider, befestigte Flächen zu entsiegeln und großflächig Grün zu etablieren. So können die Flächen, die sich sehr stark erhitzen, reduziert werden“, erklärt Christina Hilbert, Abteilungsleiterin Grünflächen- und Baumpflege. „Werden Grünflächen angelegt und Bäume gepflanzt, entstehen Kühlungseffekte, die sich positiv auf das Mikroklima in der Clara-Zetkin-Straße auswirken.“
Betroffen sind Arten wie Hainbuche, Zerr- und Ungarische Eiche, Resista-Ulme und Zürgelbaum. „Der Großteil davon zählt zu den sogenannten Klima- oder Zukunftsbäumen“, so Hilbert. „Dass selbst diese Arten an innerstädtischen Extremstandorten mit Problemen kämpfen, zeigt drastisch, wie schwierig es ist, Stadtbäume zu etablieren und gesund zu halten.“
Nachdem die Bäume in der kommenden Woche entfernt werden, bleiben die Kübel nicht leer. Sie werden mit Sträuchern, Stauden und Gräsern bepflanzt – beispielsweise mit Perückensträuchern, die eine Unterpflanzung aus Spanischem Gänseblümchen und Kopfgräsern erhalten. Diese sollten aufgrund ihrer natürlichen Standorte besser mit den widrigen Bedingungen zurechtkommen.
Die entnommenen Bäume können sich an einem Zwischenstandort erholen. In der Stadtgärtnerei in Marbach werden sie mit intensiver Pflege wieder aufgepäppelt, damit sie neue Feinwurzeln ausbilden und im Herbst an einem Standort gepflanzt werden können, der langfristig besser geeignet ist.