Biberweibchen bei Bindersleben überfahren
Untere Naturschutzbehörde bewertet Verlust als tragisch
Tragischerweise handelt es sich dabei auch noch um ein Weibchen. Das deutlich sichtbare Gesäuge – so werden die Zitzen genannt – deutet darauf hin, dass das Biberpärchen aktuell Jungtiere hat. Mit etwas Glück sind die Jungtiere aber bereits so weit entwickelt, dass sich der Verlust der Mutter nicht weiter negativ auswirkt.
Der Fundpunkt an der schnell und stark befahrenen Neuen Alacher Chaussee liegt unweit an der Biberburg, die der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) bekannt ist. Die Kollision mit einem Auto ist unstrittig, da die Polizei zum Unfallort gerufen wurde und der tote Biber an den örtlichen Jagdausübungsberechtigten übergeben wurde. Dieser hat die Untere Naturschutzbehörde umgehend informiert. Das Tier wird dort jetzt verwahrt. Es weist massive Schädelverletzungen auf und ist vermutlich sofort verendet.
Tragisch ist der Verlust, da aktuell umfassende Bemühungen in Gang sind, um die Biber im Nessequellgebiet mit den umgebenden Nutzungen der Landwirte in Einklang zu bringen bzw. damit die Anstauungen der Biber verträglich bleiben. Hier arbeitet die Stadtverwaltung Erfurt mit den Landwirten, dem Gewässerunterhaltungsverband, den ansässigen Jägern und Biberexperten des Naturschutzbundes (Nabu) eng zusammen.
Warum das Biberweibchen die Straße gequert hat, ist nicht nachvollziehbar, da der Graben unter der Straße einen sehr breiten Durchlass aufweist, der stets durchgängig ist.