Rassehunde-Ausstellung in Erfurt war ein Erfolg
1.600 Hunde wurden vom Veterinäramt überprüft
Das Veterinäramt hatte dazu umfangreiche und sehr kontrovers diskutierte Auflagen erteilt. Insbesondere waren Aussteller verpflichtet worden – je nach Rasse des Hundes – vorher bestimmte Untersuchungen auf solche Merkmale durchzuführen und darüber eine Bescheinigung beizubringen. Im Vorfeld wurden diese Untersuchungen als kurzfristig nicht durchführbar und überhaupt als teuer und unverhältnismäßig bezeichnet. Auch würden diese Auflagen nur die im Verband für das Hundewesen (VDH) organisierten Züchter und Aussteller treffen, während der Hundeimport ungeregelt bleibe.
„Erklärtes Ziel des Ausstellungsverbotes ist es, Rassen mit Erkrankungen die werbewirksame Präsentationsmöglichkeit zu entziehen. Dies gilt auch dann, wenn diese Merkmale nicht Ziel der Zucht sondern Begleiterscheinung sind. Genau dies ist uns am Wochenende erfolgreich gelungen“, erklärt Erfurts Amtstierarzt Dr. Ulrich Kreis.
Mit einem Team aus vier Amtstierärzten und zwei weiteren Mitarbeiterinnen habe man an beiden Tagen bei den Einlasskontrollen gezielt Augenmerk auf auffällige Hunde gelegt, diese untersucht und Tiere, die die festgelegten Anforderungen nicht erfüllten, zurückgewiesen. Unter den zurückgewiesenen Hunden waren insbesondere solche, die keine oder verkrüppelte Schwänze aufwiesen oder kurzköpfige Hunde mit schweren Gebissfehlern oder Atemwegsproblemen. Auch Hunde mit langen, auf dem Boden schleifenden Ohren sowie solche mit nach innen oder außen gerollten Augenlidern konnten nicht an der Ausstellung teilnehmen.
„Dem Landesverband des VDH ist großer Respekt zu zollen, dass er in relativ kurzer Zeit in der Lage war, die Ausstellung weitestgehend entsprechend der Anforderungen zu organisieren. Sowohl für die ehrenamtlich tätigen Mitglieder der Verbandsleitung als auch für das kleine Veterinäramt waren die Vorbereitungen und die Durchführung der Ausstellung und die dazugehörigen Kontrollen ein Kraftakt“, betont Dr. Kreis.
Die Kontrollen hatten leider auch erhebliche Wartezeiten zur Folge. Dies sei allerdings zur Gewährleistung der Tierschutzanforderungen unvermeidlich gewesen.
Dass die Ausstellung stattfand, sei als großer Erfolg zu werten. Auf den umfangreichen Erfahrungen kann man aufbauen und im nächsten Jahr eine wesentliche organisatorische Verbesserung für die Aussteller und die Hunde erreichen. „Nach der Ausstellung ist vor der Ausstellung. Wir werden uns alsbald mit dem VDH und der Messe zusammensetzen, den Ausstellungsverlauf beraten und die Verbesserungsmöglichkeiten ausloten“, resümiert der Veterinär. Die Besucherinnen und Besucher hätten eine erfolgreiche Rassehundeausstellung gesehen – zwar mit weniger Hunden als sonst, aber dafür mit sehr schönen und gesunden Tieren.