Glockenspiel erfreut 2022 wieder Menschen auf dem Anger
14 Carillon-Konzerte sind im Bartholomäus-Turm geplant
Eröffnet wird die Konzertsaison 2022 am 26. März von der US-Carillonneurin Julie Zhu. Sie studierte an der Yale University Mathematik und Kunst und ist Doktorandin in Musikkomposition an der Stanford University. Zurzeit forscht sie zu elektronischer Musik. Ihre Instrumentalausbildung am Carillon schloss Julie Zhu an der Königlichen Glockenspielschule in Mechelen (Belgien) ab. Erstmals gastiert sie in Erfurt.
Folgendes Programm hat sie vorgesehen:
- O frondens virga, Hildegard von Bingen, arr. Beverly R. Lomer
- Midwinter Spring, Erik Ulman
- Preludio VI, Matthias van den Gheyn
- Sonata VII, J.B. Loeillet de Gand
- Passacaglia Koraal en Fuga, J.B. Franssen
Folgende weiteren Konzerte sind geplant:
- 30. April 2022 – Werner Lamm, Hamburg
- 28. Mai 2022 – Marcel Siebers, Cujik / NL
- 25. Juni 2022 – Merle Kollom, Tartu / Estland
- 30. Juli 2022 – Audrey Dye, Wavre / Belgien
- 27. August 2022 – Gerald Martindale, Toronto / Kanada
- 24. September 2022 – Julien Govoorts, Brüssel / Belgien
- 01. Oktober 2022 – Peter Siepermann, Hattingen / Ulrich Seidel, Erfurt
- 29. Oktober 2022 – Tamara Bourvé, Iuliia Osintseva, Ulrich Seidel (Erfurt)
- 12. November 2022 – Adolph Rots, Groningen / NL
- 26. November 2022 – Martin Stephan, Roßleben
- 03. Dezember 2022 – Marie-Madeleine Crickboom, Vervier / B
- 10. Dezember 2022 – Dr. Sebastian Liebold, Chemnitz
- 17. Dezember 2022 – Yuko Tajima, Frankfurt a.M.
Das Carillon im Erfurter Bartholomäusturm, zum Stadtmuseum Erfurt gehörend, ist mit seinen 60 Bronzeglocken den größeren Instrumenten dieser Art in Deutschland zuzuordnen. Die weltweit größten Carillons sind in Taejon/Korea (77 Glocken) und Halle/Saale (76 Glocken).
1979 entwarf der Apoldaer Glockengießer Peter Schilling das Instrument. Die 60 Glocken wurden im selben Jahr im VEB Glockengießerei Apolda gegossen. Das Instrument verfügt über eine Handspieleinrichtung, ein so genanntes Stockenklavier. Der Carillonneur (Glockenspieler) sitzt vor dem Stockenklavier und drückt mit geballten Fäusten die Tasten des Stockenklaviers nieder. Je kräftiger er dies tut, desto lauter wird der Klang der Glocke. Der Tastaturaufbau ist einer Klaviertastatur ähnlich, jedoch sind die Abstände der Tasten zueinander wesentlich größer.