Zukunftsforum „Hochschulstadt Erfurt 2030“ zeigt Perspektiven auf
Weiterentwicklung des Hochschulstandorts diskutiert
Im Zukunftsforum wurde diskutiert, wie der Hochschulstandort Erfurt gestärkt werden kann, wie die Universität, Fachhochschule und die privaten Hochschulen in die Stadt mehr als bisher integriert werden können. Besprochen wurde auch, welche Voraussetzungen geschaffen werden müssen, damit Lehrende, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Studierende gern nach Erfurt kommen, um hier zu leben, zu forschen und zu studieren.
Hochschullandschaft in Erfurt wird weiter gestärkt
Erfurt hat sich als „Ort der Bildung und Wissenschaft“ mit etwas über 10.000 Studierenden mit seinen vier Hochschulen in den vergangenen Jahrzehnten gut entwickelt. Seit der Wiedergründung der Erfurter Universität im Jahr 1994 hat sich diese sehr gut in der deutschen und internationalen Universitätslandschaft etabliert. Die Fachhochschule Erfurt mit ihren angewandten Wissenschaften ist nicht nur fester Bestandteil der Bildungslandschaft, sondern auch für die Praxispartner kompetente Anlaufstelle. Die private Hochschule Internationale University (IU) hat seit dem Herbst 2020 ihr Headquarter hier und gehört zu den größten Hochschuleinrichtungen deutschlandweit. Diese und die Internationale Berufsakademie (Iba) ergänzen mit dualen Studiengängen zusätzlich die Hochschullandschaft in Erfurt.
Ab kommendem Jahr kann in Erfurt die Human Medical University als künftiges Universitätsklinikum begrüßt werden. Erstmalig wird es wieder humanmedizinische Ausbildungen geben.
Im Vortrag „Zwischen Technologie und Tradition – Die Stadt als Resonanzraum für Zukunft“ wurden die Megatrends der Zukunft aufgerollt. Die Teilnehmenden wurden auf eine Reise in die digitale Welt mitgenommen. Aber auch die Frage, ob die Pandemie Erfurt im Jahr 2030 noch beeinflussen wird, kam auf. Für das Zukunftsforum war es wichtig, die Geschichte und Tradition Erfurts aufzunehmen und auch für die zukünftige Generation zugänglich zu machen.
Die Ergebnisse der diesjährigen Befragung der Erfurterinnen und Erfurt im Rahmen der Wohnungs- und Haushaltserhebung zeigen eine sehr hohe Zustimmung der Stadtbevölkerung von 78 bis 89 Prozent zur Wichtigkeit der Hochschulen für die Weiterentwicklung der Stadt als Arbeitgeber und Wirtschaftsfaktor. Sie helfen dem Prestige, tragen zur Attraktivität bei und die Studierenden beleben die Stadtgesellschaft.
Erste Ideen sind entstanden
Unter der Regie des Organisationsberatungsinstitutes Thüringen (Orbit) berieten Professorinnen und Professoren, Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und des Kommunalen Hochschul- und Studierendenbeirates sowie Studierende und Schülersprecherinnen und Schülersprecher schon erste Maßnahmen zur Umsetzung der gesetzten Ziele. So entstanden konkrete Ideen, zum Beispiel die Etablierung einer Wissenschaftsbotschafterin bzw. eines -botschafters für Erfurt oder die Schaffung eines Netzwerkes für junge Nachwuchsforschende. Außerdem soll Erfurt attraktiv für Existenzgründende sein. Dafür sollen bezahlbare Flächen geschaffen werden. Für internationale Studierende sollen Anreize geschaffen werden, zum Beispiel durch den Ausbau von Ansagen und Ausschilderungen in Bussen und Bahnen in mehreren Sprachen, aber auch durch die Entwicklung einer Strategie, wie sich internationale Studierende in der Stadt sicherer fühlen können. Weitere Maßnahmen waren zudem die Organisation gemeinsamer Events wie zum Beispiel ein Projektbasar, um sich regelmäßig über Projekte auszutauschen. „Mit dem Ziel, Erfurt als exemplarischen Hochschulstandort in Sachen Nachhaltigkeit auszubauen, sind konkrete Projektideen aus der Erfurter Nachhaltigkeitsstrategie verbunden, die es nun gilt umzusetzen“, so der zuständige Beigeordnete für Sicherheit und Umwelt Andreas Horn, in dessen Zuständigkeit die Hochschulbeauftragung und Nachhaltigkeitsstrategie liegt, in-Auswertung des Zukunftsforums.
Ausblick
Wie wird es jetzt weiter gehen? Zu Beginn des Jahres 2022 wird es eine Strategie-Besprechung am Tisch des Oberbürgermeisters mit den Präsidenten und Niederlassungsleitern der Universität und Hochschulen und dem Vorstand des Kommunalen Hochschul- und Studierendenbeirates geben, sodass schon im Frühjahr ein Stadtratsentwurf für das Hochschulentwicklungskonzept vorliegen könnte. „Es wird regelmäßige weiterführende Treffen und thematische Diskussionsrunden geben." versichert die Hochschulbeauftragte Sylke Osterloh.