Benediktikirche ist virtuell erlebbar

06.10.2021 15:32

1325 entstand die steinerne Krämerbrücke und mit ihr die Benediktikirche als Pendant zur Ägidienkirche. Seit der Umgestaltung des Platzes im vergangenen Jahr zeichnen Natursteine den Grundriss des Gotteshauses nach, das 1895 abgerissen wurde. Nun ist die Benediktikirche virtuell erlebbar.

3D-Modell zeigt das vor 126 Jahren abgerissene Gotteshaus

ein Mann steht vor einem Schild und hält ein Tablet in der Hand, auf dem eine Kirche abgebildet ist
Foto: Peter Elstner von der Rooom AG demonstriert die Augmented-Reality-Anwendung. Foto: © Stadtverwaltung Erfurt
Foto: Vor Ort wird die ehemalige Benediktikirche in ihrer realen Umgebung abgebildet. Foto: © Rooom AG

Oberbürgermeister Andreas Bausewein und Citymanagerin Patricia Stepputtis enthüllten das Schild, das genau dort steht, wo die Benediktikirche einst gebaut wurde. Darauf sind nicht nur zahlreiche Informationen enthalten. Über einen QR-Code können sich Betrachtende mit dem Handy oder dem Tablet zurückversetzen lassen in die Zeit, in der das Gotteshaus noch existierte. „Das Gebäude wird in Originalgröße abgebildet und in die reale Umgebung projiziert“, sagt Peter Elstner von der Rooom AG, die das Projekt umgesetzt hat. Wer nicht vor Ort ist, kann sich das Modell der Kirche unter erfurt-tourismus.de/benediktikirche ansehen.

Oberbürgermeister Andreas Bausewein kann sich Folgeprojekte vorstellen: „Mir würden noch mehr Orte einfallen, für die eine solche Darstellung spannend wäre: die Peterskirche mit ihren nicht mehr vorhandenen Türmen zum Beispiel oder die Barfüßerkirche.“ Citymanagerin Patricia Stepputtis möchte mit dem Projekt auch junge Menschen erreichen. „Erfurt sei zu analog, höre ich oft. Deshalb freue ich mich, dass wir unsere Stadt an dieser Stelle mittels Augmented Reality erlebbar machen.“

Die Visualisierung der Kirche ist ein Projekt des Tiefbau- und Verkehrsamtes sowie des Citymanagements der Stadt Erfurt. Von der Idee bis zur Umsetzung dauerte es über ein Jahr. Die Nachkonstruktion der Kirche forderte ein großes Team heraus, denn von der Benediktikirche existieren keine Pläne. Somit konnte das Team für die Rekonstruktion nur auf wenige Bilder zurückgreifen. Denkmalschützer, das Stadtarchiv und Archäologen leisteten auf der  Wegstrecke wertvolle Unterstützung. Die 3D-Modellierung und das aufgestellte Schild haben rund 17.000 Euro gekostet.