Videokameras sorgen für Sicherheit auf dem Petersberg
Vandalen und Schutzfinken können so verfolgt werden
Nach dem Ende der Bundesgartenschau am kommenden Sonntag werden die Kameras „scharf geschaltet“. Ihre Aufnahmen laufen in einem kleinen Raum im neuen Besucherzentrum am alten Kommandantenhaus auf. Zu dieser Sicherheitszentrale hat nur ein ausgewählter Personenkreis Zugang. Wenn der neu eingestellte Hausmeister nach seinem morgendlichen Rundgang keine besonderen Vorkommnisse meldet, werden die Videoaufnahmen automatisch wieder gelöscht. Andernfalls werden sie Polizei und Ordnungsamt übergeben – zur Verfolgung möglicher Straftaten bzw. Ordnungswidrigkeiten.
Wie die Geschäftsführerin der Erfurt Tourismus und Marketing GmbH (ETMG), Dr. Carmen Hildebrandt, sagte, sind die Kameras in enger Abstimmung mit den Datenschutzbeauftragten von Land und Stadt installiert worden. Die ETMG betreibt den Petersberg im Auftrag der Erfurter Stadtverwaltung touristisch. „Es ist jeder einzelne Kamerawinkel im Detail abgestimmt worden mit dem Datenschutz und den Technikern“, so Hildebrandt. Auch habe jede Kameraposition genauestens begründet werden müssen. „Man muss aufpassen, dass man nicht in die Grundrechte der Bürgerinnen und Bürger eingreift.“ Nichtsdestotrotz hält Hildebrandt die Sicherheitskameras für zwingend notwendig. „Seit 15 Jahren ringe ich darum, dem Petersberg eine andere Sicherheitsstruktur zu geben“, sagte sie.
Auch Erfurts Gartenamtsleiter Dr. Sascha Döll positioniert sich ganz klar für die Überwachung. Denn bevor die Buga den Berg belebte, sei er immer wieder Vandalen anheimgefallen. „Nach lauen Sommernächten hatten unsere Gärtner immer tagelang zu tun, um Schäden und Müll zu beseitigen.“ Glasscherben, angekokelte Parkbänke, zerschlagene Lampen und Berge von Müll waren praktisch gang und gäbe. Wie Carmen Hildebrandt sagt, ist auch die Polizei vom neuen Sicherheitskonzept angetan. „Die Polizei war hocherfreut, dass die Kontrolle über den Berg jetzt in professionelle Hände kommt“, so Hildebrandt.
Der Petersberg ist für viele das Highlight der Buga Erfurt 2021. Knapp 46 Millionen Euro wurden dort dauerhaft investiert – unter anderem in den Panoramalift, den barrierefreien Aufstieg, in gepflasterte Wege, den Neubau des Besucherzentrums, den Ausbau des Kommandantenhauses und den ersten Teil des Bastionskronenpfads. So soll der innerstädtische Berg dauerhaft touristisch belebt werden. Nur rund 1,5 Millionen Euro flossen in die temporäre Gartenausstellung, die in den kommenden Monaten größtenteils zurückgebaut wird.