Baum des Jahres auf der Fuchsfarm gepflanzt

26.04.2021 08:10

Am 25. April 2021 pflanzte anlässlich des Internationalen Tages des Baumes Andreas Horn, Erfurter Beigeordneter für Sicherheit und Umwelt, am NaturErlebnisGarten Fuchsfarm den Baum des Jahres.

drei Männer pflanzen einen Baum
Foto: von links nach rechts: Jörg Lummitsch (Leiter des Umwelt- und Naturschutzamtes), Tobias Söllner (Geschäftsführer SDW Thüringen e. V.), Andreas Horn (Beigeordneter für Sicherheit und Umwelt) Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Der Baum des Jahres 2021 ist die Stechpalme. Ein Baum wurde von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Landesverband Thüringen, gespendet. Deren Geschäftsführer, Tobias Söllner, nahm ebenfalls an der Pflanzung teil. Einen zweiten Baum spendete der Verein Erfurter Fuchsfarm e. V.

Die kleinen Bäumchen komplettieren die bereits vorhandenen Bäume des Jahres an der Fuchsfarm. Dort entstand in den letzten Jahren ein attraktiver Platz mit einer verschiedenartigen Baumreihe. Eine Winterlinde, eine Elsbeere, eine Esskastanie, eine Flatterulme und zuletzt eine Robinie wurden bereits gepflanzt.

Der NaturErlebnisGarten Fuchsfarm nutzt die Baumarten für seine Bildungsarbeit. Die Bäume können beim Wachstum begleitet werden, aber auch die Unterschiede der Arten sind ein wichtiges Thema. Sie sind auch eine Bereicherung für viele Insekten.

Die traditionelle Veranstaltung, die sonst auch mit Kindern des Kindergartens Steigerburg und einer Waldführung mit Försterin stattfindet, wurde coronabedingt stark eingeschränkt.

Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Landesverband Thüringen, setzt sich mit ihrem Engagement für den Schutz, die Erhaltung und Wiederherstellung der natürlichen Lebensräume, die Artenvielfalt und die naturverträgliche nachhaltige Nutzung des heimischen Waldes ein.

Hintergrund

Der Tag des Baumes ist der jährliche Baumfeiertag, der in Deutschland seit dem 25. April 1952 begangen wird. An diesem Tag stehen die Bäume und ihre wertvollen Wirkungen und Funktionen in der Natur und für den Menschen im Vordergrund. Allerorten werden Bäume gepflanzt – häufig auch der Baum des Jahres.

Baum des Jahres 2021: Die Stechpalme (Ilex aquifolium)

Die Stechpalme ist eine bei uns sehr seltene und in der Bevölkerung fast unbekannte Art. Sie wirkt wie eine Exotin in unserer mitteleuropäischen Landschaft. Alle heimischen Laubbäume werfen hier im Herbst ihre Blätter ab. Die Stechpalme tut es nicht. Sie ist immergrün und behält ihre Blätter sommers wie winters, jedes über drei Jahre und länger. Ungewöhnlich sind auch ihre satt dunkelgrün glänzenden Blätter. Sie sind ledrig-steif und haben einen welligen und mit spitzen Stacheln bewehrten Blattrand.

Nicht wenige werden sich fragen, ob sie überhaupt ein Baum ist. Man kennt sie doch eher als ein strauchartiges Gehölz in Laubwäldern, meist ein, zwei Meter, gelegentlich auch mal bis zu fünf Meter hoch, doch eher in die Breite gehend, umgeben von Ablegern aus bewurzelten Seitenästen und ausgetriebenen Wurzelsprossen. Die Antwort ist einfach: Die Stechpalme kann beides – Baum oder Strauch – sein, abhängig von den Lichtverhältnissen. Auf sehr lichten Waldstandorten, in Grünanlagen oder Gärten wird sie zehn bis 15 Meterhoch, oft mit einem geraden, bis in die Spitze ziehenden Stamm, vom Wuchs her an die kegelförmige Gestalt von Nadelbäumen erinnernd.

Die Stechpalme ist Europäerin durch und durch. Sie wuchs schon vor über zwei Millionen Jahren auf diesem damals allerdings deutlich wärmeren Kontinent, und zwar in einer subtropischen Waldgesellschaft, wie sie heute in Europa nur noch auf den geologisch bereits zu Afrika gehörenden Kanarischen Inseln zu finden ist. Die Stechpalme ist trotz des sich abkühlenden Klimas in Europa geblieben. Sie hat sich in die sich ändernden Lebensverhältnisse eingelebt und sich nur während der periodisch auftretenden Eiszeiten in den Südwesten der Iberischen Halbinsel zurückgezogen. Eine Exotin ist sie also nicht, aber doch immerhin ein bemerkenswertes Relikt aus einem anderen Erdzeitalter.