Dank für besonderes Engagement in Sachen Naturschutz
Stadt bekommt 3.000 qm Waldfläche geschenkt
Mit Blumen und Buga-Eintrittskarte als Präsent besuchte er Karla Tympel in Elxleben, ihre Schwester Karin Kirchner in Weimar-Taubach und Günter Engelbrecht in Ballhausen. Gemeinsam haben sie der Stadt 3.000 Quadratmeter Waldfläche geschenkt. Drei Grundstücke mit insgesamt 2.000 qm befinden sich im Geschützen Landschaftsbestandteil „Sulze“ bei Gispersleben hinter der A71, zwei weitere Grundstück mit rund 1.000 qm befinden sich im Geschützten Landschaftsbestandteil „Feuchtgebiete, Streuobstwiesen und Quellbereiche bei Salomonsborn“.
In beiden Arealen läuft seit Jahren das Flurbereinigungsverfahren Tiefthal. Dadurch können private, oft kleine „Handtuchflurstücke“ neu geordnet, an die Stadt verkauft oder gegen andere gleichwertige getauscht werden, um größer zusammenhängende Flächen zu schaffen.
„Eigentum verpflichtet, auch im Alter. Manche Eigentümer sehen sich jedoch aufgrund ihres Alters und der anfallenden Kosten zur Verkehrssicherung nicht mehr in der Lage, für ihr Grundstück zu sorgen. Flugbereinigungsverfahren ermöglichen in solchen Fällen vergleichsweise einfach eine Schenkung“, erklärt Horn die rechtliche Lage.
Diese Chance nutzten auch Karla Tympel, Karin Kirchner und Günther Engelbrecht. „Sie haben mit Weitblick gehandelt, eine kluge Entscheidung und eine tolle Geste zugleich“, lobt Horn diese Art von Naturschutz.
Reich werde die Stadt dadurch nicht. Auf den betroffenen Flächen werde nicht normal gewirtschaftet. „Es finden hier im Wesentlichen Verkehrssicherungsmaßnahmen statt. Das Holz bleibt als Totholz zurück und dient Pilzen und Insekten als Lebensraum. Auf den freien Flächen erfolgen Neupflanzungen mit heimischen klimastabilen Baumarten, die die neue Waldgeneration bilden. Diese einzelnen kleinen Maßnahmen sind nicht zu unterschätzen, sie tragen zum großen Ganzen bei: Die Auswirkungen des Klimawandels aufzufangen.“
Dieser sei auch in den Erfurter Schutzgebieten deutlich spürbar. Sowohl im Geschützten Landschaftsbestandteil „Sulze“ als auch im Schutzbereich bei Salomonsborn habe die Trockenheit große Schäden verursacht. Viele Bäume seien abgestorben oder in ihrer Vitalität geschwächt. In der „Sulze“ – hier gibt es eine enorme Artenvielfalt an Insekten und Vögeln – und mussten Ende letzten Jahres einige Bäume gefällt werden – auch um die angrenzende Kleingartenanlage zu schützen. In diesem Herbst sollen dann neue Bäume gepflanzt werden.
„Mit der nun weiter arrondierten Fläche können wir in eigener Regie viel besser für den Erhalt des Schutzgebietes sorgen und den notwendigen Waldumbau voranbringen“, blickt Andreas Horn voraus.
Die drei Schenkenden wissen ihre Grundstücke indes in guten Händen. „Ich habe ein gutes Gefühl, wenn ich weiß, es kümmert sich jemand um die Natur und unser Wald bleibt erhalten. Da gibt es doch etwas, was von mir bleibt.“ Mit diesen Worten bedankte sich Karin Kirchner bei Andreas Horn. Sein Besuch – auch wenn mit Maske und Abstand – sei eine feine Geste.