Ministerpräsident und Oberbürgermeister radeln durch die neue Geraaue
Landschaftspark ist „ein Geschenk der Buga für die Erfurter“
Eingeladen hatte das städtische Garten- und Friedhofsamt. Gartenamtsleiter Dr. Sascha Döll und der Erfurter Buga-Beauftragte Alexander Hilge wollten MP und OB die Neubauten auf den städtischen Baustellen erläutern. In einem knappen Monat beginnt die Bundesgartenschau.
Der etwa 60 Hektar große Landschaftspark vom Nordpark bis nach Gispersleben ist zwar keine Ausstellungsfläche mehr, dafür aber das größte Stadtentwicklungsprojekt im Rahmen der Buga 2021 Erfurt. Rund 80 Millionen Euro wurden hier in den vergangenen Jahren mit tatkräftiger Unterstützung des Landes verbaut.
Kulturquartier ist Nordparkeingang
Bereits an der ersten Station der Tour, dem ehemaligen Garnisonslazarett an der Baumerstraße, zeigte sich Ministerpräsident Ramelow beeindruckt von dem Geleisteten. „Die Veränderungen, die hier eingeleitet wurden, sind enorm“, sagte er. Am vollkommen neuen Eingang zum Nordpark stehen zwar noch Pflasterarbeiten aus, die Radfahrer konnten sich den Kleinpark, der von den sanierten Wächterhäusern und Flachbauten begrenzt wird, schon gut vorstellen. Hier ist ein neues Kulturquartier entstanden – mit Künstlerateliers, den städtischen Kunstwerkstätten und einem Café. Auch eine Freiluftausstellung mit Arbeiten der Künstler sei geplant, verriet Buga-Beauftragter Hilge.
Nordpark lädt zum Verweilen ein
Vom ehemaligen Garnisonslazarett ging es mit den Rädern über den barrierefreien Zugang durch den Nordpark, in dem nur noch Restarbeiten anstehen. Die Auenstraße ist im ehemals uninspiriert angelegten Park zurückgebaut worden, ein neuer Radweg entstanden, neue Wege sowie Sport- und Freizeitplätze. „Die Aufenthaltsqualität hat sich mehr als verbessert. Hier macht es jetzt richtig Spaß, Sport zu treiben, zu spielen, zu picknicken und vieles mehr“, sagte Oberbürgermeister Bausewein.
Ehemaliges Klärwerk wird Veranstaltungsort
Am nächsten Stopp, dem „Klärchen“, einer terrassenförmigen Freifläche hin zur Gera erinnerten sich sowohl Ramelow als auch Bausewein, wie unschön es dort früher war. „Bis in die 80er Jahre waren hier noch die Klärbecken. Es hat gestunken, es war alles einfach hässlich“, sagte der Oberbürgermeister. Der Ministerpräsident, der früher nicht weit weg in der Tiergartensiedlung gewohnt hat, meinte: „Es war kein Ort, an dem man sich niederlassen wollte.“ Heute, nach der Sanierung des Geländes und vollkommen Neugestaltung, bietet das „Klärchen“ Sitzbänke, Panoramaschaukeln, einen Grillplatz mit Grills für jedermann und einer rustikalen Holztafel. Die Menschen kommen an den Fluss heran, können relaxen, sich erholen, einfach eine gute Zeit haben. Wie der Buga-Beauftragte Alexander Hilge verriet, auch bei guter Musik. Denn das „Klärchen“ wird ein temporärer Veranstaltungsort werden. Direkt am Wasser wird dann eine Bühne für Kleinkunst aller Art aufgebaut. Das erste Mal voraussichtlich schon im Juni.
Volksfest für September geplant
Der Auenteich am Moskauer Platz bildete den Schlusspunkt der kleinen Radtour. Seit letzter Woche ist er vollgelaufen. Ein Café mit Terrasse auf die Wasserfläche hinaus wird das Herzstück dieses besonderen Geraaue-Platzes. Hier können die Erfurterinnen und Erfurter verweilen, spazieren, am Ufer sitzen oder einfach nur auf das beleuchtete Wasserspiel schauen, das noch eingebaut wird. „Nur baden ist leider nicht möglich, aber das Wasser ist eh zu kalt dafür“, meinte Alexander Hilge. Denn es kommt direkt aus den Leitungen der Thüringer Fernwasserversorgung und fließt durch den Teich hindurch. Wie der städtische Buga-Beauftragte wird am Auenteich im September ein großes Volksfest über die Bühne gehen, um die Geraaue den Bewohner der Stadt offiziell zu übergeben. Hauptakt soll die Hochseiltruppe „Geschwister Weisheit“ sein, die mit ihren Motorrädern über den Teich fahren werden. Oberbürgermeister Bausewein und Ministerpräsident Ramelow zeigten sich beeindruckt. „Die Geraaue ist ein Geschenk der Buga an die Erfurterinnen und Erfurter“, sagte Ministerpräsident Ramelow. Dem konnte der Oberbürgermeister nur zustimmen. „Ohne die Bundesgartenschau hätten wird uns das in 50 Jahren nicht leisten können. Danke!“