Seltene Schwarzpappeln werden gepflanzt
Der Baum des Jahres 2006 ist vom Aussterben bedroht. Der Grund: Die Lebensräume der Schwarzpappel werden immer kleiner. Als Flussbegleiter leidet sie unter dem Rückgang der typischen Auenvegetation und wird von der in den letzten Jahrzehnten häufig gepflanzten Hybridpappel verdrängt.
Rund 50 Altbäume der bedrohten Art sind in Erfurt nachgewiesen. Zwei große Exemplare stehen zum Beispiel am ehemaligen Klärwerk. Sie wurden im Zuge der Umgestaltung der Geraaue mit einer Böschungssicherung aufwendig geschützt.
Insgesamt 36 Schwarzpappeln werden in der Geraaue gepflanzt, davon zwölf in Gispersleben und 14 auf Höhe der Kleingartenanlage „Am Ried“. Zehn Bäume finden im Geschützten Landschaftsbestandteil „Sulze“ zwischen Tiefthal und Gispersleben einen Standort, weitere sechs im Wohngebietspark Roter Berg an der Schmalen Gera. Die restlichen Bäume werden bis einschließlich Herbst an weiteren geeigneten Stellen folgen.
Vor etwa drei Jahren hatte die Stadt die echten Schwarzpappeln in der Forstbaumschule von ThüringenForst gekauft, anschließend wurden sie „verschult“ – das heißt, dass die Wurzeln durch regelmäßiges Ausgraben gekappt und damit zum Wachsen angeregt werden. So können die Bäume an ihren neuen Standorten mit ihrem kräftigen Wurzelwerk Wasser und Nährstoffe gut aufnehmen. Inzwischen sind die Hochstämme rund drei Meter hoch und haben einen Stammumfang von bis zu 16 Zentimetern. Das Hochpäppeln der Bäume hat etwa 4.500 Euro gekostet.
Etwa zwei Wochen lang werden die Pflanzarbeiten von fünf Mitarbeitenden des Garten- und Friedhofsamtes und des Umwelt- und Naturschutzamtes ausgeführt.