Corona aktuell: News des Tages | 11.11.2020
Regelbetrieb in den Krankenhäusern aktuell gewährleistet
Angesichts einer langsam, aber stetig steigenden Zahl von Patienten hat das Helios Klinikum seine Kapazitäten in der vergangenen Woche angepasst. Aktuell stehen zwei Stationen für die Behandlung von gesicherten Covid-19-Fällen zur Verfügung, eine Station ist für die Behandlung von Verdachtsfällen eingerichtet. Insgesamt 16 Intensivbetten werden vorgehalten. „Im Moment sind diese Kapazitäten ausreichend“, so Prof. Dr. Thomas Steiner, Ärztlicher Direktor des Helios Klinikums. Aktuell werden in der Nordhäuser Straße 45 Covid-19-Patienten behandelt, zehn davon auf Intensivstation. Als Level-1- bzw. Schwerpunktkrankenhaus nimmt das Helios Klinikum Patienten aus ganz Mittelthüringen auf.
„Die Herausforderung liegt derzeit nicht in der Betreuung der Patienten“, schätzt Steiner die Situation ein. „Wir müssen Personalausfälle kompensieren und hier die Entwicklung beobachten.“ Auch im Katholischen Krankenhaus (KKH) befinden sich mehrere Mitarbeitende in Quarantäne. „Bisher funktioniert der Regelbetrieb“, berichtet Dr. Roland Göb, Krankenhaushygieniker im KKH. Dort werden aktuell sieben Personen mit Covid-19-Erkrankung und fünf Verdachtsfälle behandelt. Sind es im KKH vor allem ältere Menschen, berichtet Steiner von einer gemischten Altersstruktur. „Auch jüngere Menschen mit schweren Verläufen werden aktuell im Helios Klinikum intensivmedizinisch versorgt“, sagt er.
OB Bausewein appelliert wegen Hilfsgeldern und verkaufsoffenen Sonntagen ans Land
Oberbürgermeister Andreas Bausewein hat den Einzelhändlern Unterstützung zugesagt. Nach einem Treffen mit dem City-Management Erfurt e. V. gestern Abend sagte er: „Die Lage im Einzelhandel ist höchst dramatisch, da muss dringend etwas getan werden.“ Der OB kann sich für die Händler eine vergleichbare Finanzspritze wie für die Gastronomiebetriebe vorstellen. Denen werden im Lockdown-Monat November 75 Prozent ihres Vorjahresumsatzes gezahlt. Diese Hilfe müssten allerdings Bund und Land leisten, so Bausewein. Die Stadt Erfurt könne das nicht leisten. Die Landeshauptstadt habe durch die Pandemie bereits Steuerausfälle und Mehrkosten in Höhe eines „mittleren zweistelligen Millionenbetrags“. Bausewein: „Wir müssen unseren Haushalt im Blick behalten.“
Was die Stadt Erfurt allerdings machen könne, seien „kleine Dinge“, die die Menschen „hoffentlich in die Innenstadt locken“. So habe er ein Prüfauftrag an die Verwaltung erlassen, ob Parkgebühren auf städtischen Parkplätzen teilweise erlassen werden können. „Wir brauchen aber eine Lösung, dass es wirklich die Kunden des Einzelhandels nutzen können und nicht Menschen, die in der Innenstadt arbeiten“, sagte Bausewein. Auch die Forderung der Händler nach einem „Weihnachtsmarkt-Rundlauf“ durch die ganze Stadt im nächsten Jahr will der Oberbürgermeister prüfen lassen. Die Händler fordern schon lange die Erweiterung des Erfurter Weihnachtsmarktes zum Beispiel am Hirschgarten, um die Innenstadt in der Adventszeit attraktiver zu machen. Bausewein kann sich das gut vorstellen. „Die Stadt lebt von einer lebendigen Innenstadt“, sagte er. Bei einem weiteren Treffen in zwei Wochen will der Erfurter Oberbürgermeister dem City-Management die ersten Prüfergebnisse vorstellen.
Für die Forderung der Einzelhändler nach regelmäßigen verkaufsoffenen Sonntagen, die ohne besonderen Anlass stattfinden können, zeigte sich Andreas Bausewein sehr offen. Allerdings könne er da nur ans Land verweisen, denn diese Sonntage seien Landesrecht. „Ich fände es gut, wenn jede Kommune über vier Termine im Jahr frei bestimmen könnte und es dafür keinen Anlass wie einen Weihnachtsmarkt braucht“, sagte er. „Ich appelliere an das Land, diese Möglichkeit schnellstmöglich zu schaffen.“ Auch, wenn der Termin am 6. Dezember abgesagt ist – am besten wäre es, wenn noch in diesem Jahr ein verkaufsoffener Sonntag stattfinden könne, um den Einzelhändlern ein gutes Geschäft zu ermöglichen.