Vermeintliche Naturliebe schadet Stadtbäumen
Nicht jedes Insektenhotel, jedes Vogelhaus und jede Futterstation ist fachlich geeignet. Meist werden sie mit Draht, Schnüren, mittels Kabelbindern oder sogar im Holz selbst befestigt. Oft ist der Aktionismus nach dem Anbringen beendet. Viele Vogelhäuschen und andere Anbringungen werden nicht gepflegt und „verwaisen“. Der Baum und seine Bedürfnisse geraten in den Hintergrund.
Das Garten- und Friedhofsamt weist darauf hin, dass für die aufgeführten „Baumbauten“ gemäß Baumschutzsatzung eine Genehmigung beim Umwelt- und Naturschutzamt eingeholt werden muss. Im Vorfeld ist es daher ratsam, sich eingehend zu informieren, um fachlich gute Behausungen aus geeigneten Materialien zu schaffen. Nach der Genehmigung durch das Umwelt- und Naturschutzamt erfolgt die Abstimmung mit dem Garten- und Friedhofsamt.
Einfacher und nicht weniger effektiv können auf dem eigenen Grundstück und sogar auf dem Balkon ökologische Beiträge geleistet werden. Bienenfreundliche Pflanzen können gesät und gepflanzt werden. Sträucher und Bäume können arrangiert werden, sodass genügend Nahrungsquellen vorhanden sind. Auch Wiesen, die bewusst nicht gemäht werden, sind wertvolle Rückzugsorte für Insekten. Wer diese Möglichkeiten nicht hat, kann zum Beispiel eine Baumpatenschaft übernehmen. Hierfür wird mit dem Garten- und Friedhofsamt ein Patenschaftsvertrag für einen Stadtbaum oder eine kleine Grünfläche abgeschlossen, die vom Paten gepflegt, gewässert und vielleicht sogar insektenfreundlich bepflanzt werden.