Kulturdenkmal und „guter Ort“: Führung auf dem Neuen Jüdischen Friedhof am 24. März
Seit 1994 wird der Neue Jüdische Friedhof beim Thüringer Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie als Kulturdenkmal geführt. Der Friedhof wurde 1878 geweiht und wird bis heute belegt. Beigesetzt wurden und werden neben Mitgliedern der Erfurter Synagogengemeinde auch Juden aus anderen Thüringer Orten sowie Menschen jüdischer Religion, die sich aus familiären bzw. beruflichen Gründen in Erfurt aufhielten und hier starben.
Beispielhaft wird an Grabdenkmalen der Aufbau hebräischer Grabinschriften und Stilmittel der Trauerkultur erläutert. Der Rundgang führt an den besonderen Feldern für Erbbegräbnisse, Kindergräbern, Ehrenreihen und Feuerbestattungen vorbei. Unübersehbar sind die Folgen der Shoa auf dem Friedhof. Fehlstellen in den Gräberreihen, unbenutzte Grabstellen und spätere Gedenkinschriften wurden zum steinernen Gedenkbuch gegen das Vergessen und Verdrängen.
In der mit sechs Säulen aus Seeberger Sandstein gestalteten Vorhalle der Trauerhalle befinden sich rechts und links der Eingangstür zwei Gedächtnistafeln für die im Ersten Weltkrieg gefallenen jüdischen Gemeindemitglieder. Beim Rundgang besteht die Möglichkeit, die Trauerhalle zu besichtigen.
Männliche Besucher des Friedhofs werden gebeten, eine Kopfbedeckung zu tragen. Festes Schuhwerk sowie wetterfeste Kleidung wird empfohlen.
Treffpunkt ist vor dem Haupteingang.