„Heiliger Müll? Verborgene Schätze!“: „Arain! Der Erfurter Synagogenabend“ startet am 8. Januar ins neue Jahr
Der hebräische Begriff „Genizah“ beschreibt einen Ablageort für nicht mehr nutzbare jüdisch-religiöse Literatur und Kultgegenstände. Ende des 19. Jahrhunderts wurden bei Renovierungsarbeiten der Ben-Esra-Synagoge in der ägyptischen Hauptstadt nahezu 200.000 Schriftfragmente entdeckt, die auf einen Zeitraum vom Jahr 800 bis ins 19. Jahrhundert datieren. Damit kann ein lebendiges Bild der Menschen gezeichnet werden, die diese Handschriften und rituellen Gegenstände hinterlassen haben.
Der Vortrag konzentriert sich auf Handschriften, aus denen man zum Beispiel Informationen über den Schulunterricht und die Erziehung von Kindern gewinnen kann. Auch werden ausgewählte Handschriften zum Thema Familie und der Beziehung zwischen Mann und Frau beleuchtet.
Die Referentin Rebecca Sebbagh hat in Frankfurt am Main Judaistik und Orientalistik studiert und dort in Judaistik promoviert. Gegenwärtig arbeitet sie als Postdoktorandin im Research Centre „Dynamik ritueller Praktiken im Judentum in pluralistischen Kontexten von der Antike bis zur Gegenwart“ an der Universität Erfurt. Dort erforscht sie die Verwendung von Psalmen in der jüdischen Liturgie im Rahmen ihres Habilitationsprojektes.
Einlass in die Alte Synagoge ist ab 19:00 Uhr, Beginn um 19:30 Uhr.
Der Eintritt ist frei.