Der „Lichtbildner“ Erasmus Schröter in der Kunsthalle Erfurt
Die Kuratoren Gabriele Muschter und Uwe Warnke zeigen anhand der von vor 1989 und bis 2017 gemachten Motive namhafter Fotokünstler, wie sich Wechsel und politische, persönliche, kulturelle sowie technologische Veränderungen auf deren Arbeit auswirkt.
An der Ausstellung beteiligt ist auch der „Lichtbildner“ Erasmus Schröter. Ihn interessiert das Absurde in alltäglichen Konstellationen. Zeigte er in seiner Diplomarbeit noch nächtlich Wartende an Leipziger Haltestellen, die er unbemerkt mit Infrarottechnik fotografierte, wurden später großangelegte farbige Inszenierungen von Weltkriegsrelikten, die er in bühnenhaft-effektheischendes Licht taucht, zu seinem Markenzeichen. Heute ist er für seine veristischen Kunstlichtporträts von Komparsen und Individualisten der Wave-Gothic-Szene anerkannt.
Erasmus Schröter (geboren 1956 Leipzig) studierte von 1977 bis 1982 an der Hochschule für Grafik in Leipzig. Danach arbeitete er als freier Fotograf in Leipzig, verließ 1985 die DDR und übersiedelte nach Hamburg. Er veröffentlichte in renommierten Zeitschriften (Stern, Spiegel, Art, Zeit. Magazin, Tempo, FAZ). Ab 1990 beschäftigte er sich intensiv mit lichtinszenierter Fotografie und verwirklichte die Projekte Bunker, Lauben, Phoenix, Waffen und Flora. Schröter lebt und arbeitet seit 1997 wieder in Leipzig.
In der Ausstellung „In einem anderen Land“ werden Schröters Infrarotfotografien/Silbergelatineprints aus den Jahren 1980/81 und einige seiner betörend schönen und zugleich verstörend ambivalenten Bunker-Bilder aus den Jahren 1990 bis 2004 gezeigt.