Vortrag über Rassismus in Deutschland heute und seine Entwicklung seit 1990
Darüber spricht der Politologe Resa Memarnia am Mittwoch, dem 6. Juni, um 19:00 Uhr im Erinnerungsort Topf & Söhne. Als Experte ist er Mitglied in Gremien auf Bundesebene, die sich gegen Rechtsextremismus und Rassismus engagieren, unter anderem im Beirat der Antidiskriminierungsstelle des Bundes.
Rassismus wird häufig mit seinen extremsten Ausprägungen während des Nationalsozialismus oder mit Erscheinungsformen wie im südafrikanischen Apartheid-Regime assoziiert. Entsprechend große Berührungsängste haben viele Menschen, über Rassismus und rassistische Ausgrenzung zu sprechen. Das Thema wird vorschnell für ein Relikt aus der Vergangenheit gehalten, das in aufgeklärten Gesellschaften nicht mehr vorhanden sei oder nur noch in Ausnahmefällen hervortrete. Hinzu kommt, dass vielfach kaum bekannt ist, was der Begriff Rassismus eigentlich bedeutet; gleichzeitig ist die Angst davor, „rassistisch“ gehandelt zu haben, ausgeprägt. So entfacht der Vorwurf „Das war rassistisch“ nicht selten große Empörung, teilweise sogar größere als die eigentliche Tat.
Der Vortrag untersucht die Entwicklungen des Rassismus seit 1990 und seine gegenwärtigen Erscheinungsformen und fragt auch danach, welche Rolle die politische Positionierung einzelner Personen und Parteien spielt.
Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen statt, der Eintritt ist frei.