Blick auf die Chancen statt auf das Scheitern: Vortrag über die Erinnerung an die Weimarer Republik im Erinnerungsort Topf & Söhne
Die „Machtergreifung“ der Nazis 1933 ist eine schon fast mythische Erzählung von Machtverlust und Machteroberung. Sie wurde zum Fix- und Fluchtpunkt deutscher Geschichtsschreibung, in der auch die Weimarer Republik gewöhnlich im Rückspiegel von 1933, von ihrem Scheitern her, gesehen wird. Erst spät plädierten Historikerinnen und Historiker dafür, alternative Entwicklungen und Optionen ernst zu nehmen. Sie sagen, das Ende der Weimarer Republik sei eben auch bis zum Ende nicht absehbar gewesen. Welche Chancen, aber auch langfristige Kontinuitäten wie die der Demokratieverachtung, können mit dieser Perspektive neu in den Blick genommen werden? Wie viel Weimar ist in Berlin?
Franka Maubach promovierte zu Helferinnen der Wehrmacht und ist heute wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora statt. Der Eintritt ist frei.