Ein Jahr Katzenschutzverordnung: Anzahl der kastrierten Streuner in 2017 deutlich gesunken
Nach den Erhebungen durch Tierschutzverein und Veterinäramt ist die Anzahl der neu an den etwa hundert Futterstellen in der Stadt zugelaufenen und kastrierten Katzen in 2017 gegenüber den Zahlen von 2016 und 2015 um etwa ein Drittel zurückgegangen. Das lässt nach Einschätzung des Veterinäramtes klare Rückschlüsse auf ein Sinken der Gesamtpopulation zu. „Der Rückgang ist im Sinne der gesetzten Ziele als Erfolg der Verordnung in Verbindung mit dem fortgeführten Kastrationsprogramm zu werten“, sagt Dr. Ulrich Kreis, Amtstierarzt der Stadt Erfurt.
Zahlreiche Bürger haben im vergangenen Jahr ihre Katzen durch die Erfurter Tierarztpraxen kastrieren und kennzeichnen lassen. Die Anzahl der Neuregistrierungen von Katzen bei den Registerstellen „Tasso“ und „Deutsches Haustierregister“ stieg zwischen November 2016 (nach der Verkündung der Verordnung) und November 2017 gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um fast das Dreifache auf etwa 800.
Viele Anwohner wandten sich im vergangenen Jahr mit Hinweisen zu freilebenden Tieren an den Tierschutzverein, so dass dieser dort - teilweise mit tatkräftiger Unterstützung der Bürger - Fallen aufstellen und Tiere einfangen, kastrieren und vor Ort wieder aussetzen konnte.
Bei einzelnen Verstößen gegen die Verordnung, die Mitarbeiter des Veterinäramtes bei ihren anlassbezogenen Kontrollen feststellten, zeigten sich die Tierbesitzer in diesen wenigen Fällen einsichtig und ließen ihre Tiere kastrieren.
Die Stadt Erfurt beteiligt sich mit 3.000 Euro jährlich an den Kastrationskosten des Tierschutzvereins. Dazu kommen Mitgliedsbeiträge sowie private Spenden, Lottomittel und Spenden aus der Wirtschaft. Hervorzuheben ist hier insbesondere eine Spende des Bündnisses „Pro Katze“ in Höhe von 5.000 Euro im Jahr 2017. Ab 2018 wird sich das Land an den Kastrationskosten in Erfurt aus Haushaltsmitteln beteiligen.
Nach einem Jahr ist als Bilanz hervorzuheben, dass die Katzenschutzverordnung selbst und die Diskussion über das Thema bei vielen Menschen ein Bewusstsein für dieses wichtige Tierschutzproblem geschaffen hat. „Mit dem ehrenamtlichen Engagement des Tierschutzvereins und der konsequenten Umsetzung rechtlicher Möglichkeiten durch die Verwaltung sind wir auf einem guten Weg, das Elend der Streunerkatzen dauerhaft zu mindern“, resümiert der Amtstierarzt.