Architekturmaler Alexander Dettmar malt die 1938 zerstörte Große Synagoge Erfurt
Viele der in jener Nacht zerstörten Synagogen hat der 1953 geborene Künstler seit den 1990er Jahren in seinen Ölgemälden wieder aufgebaut. Seine Bilder beschwören eine verschwundene Welt und lassen mit Wehmut erkennen, was an jüdischer Kultur unwiederbringlich verloren ging.
Sein jüngstes Werk entstand in den vergangenen Wochen in Erfurt und zeigt zwei Ansichten der zerstörten Großen Synagoge. Der Künstler besuchte Erfurt aufgrund der kürzlich vom Landeskirchenamt der Evangelischen Kirche Mitteldeutschland und dem Netzwerk Jüdisches Leben Erfurt eröffneten Ausstellung „(K)ein Stein auf dem anderen. Sakrale Malerei von Alexander Dettmar an drei Orten der Erfurter Innenstadt“ (Collegium maius, Michaeliskirche und Kleine Synagoge). In der Begegnungsstätte sind ausgewählte Bilder seines Zyklus „zerstörte Synagogen“ zu sehen.
Die Gemälde der Großen Synagoge Erfurt entstanden nach Recherchen des Künstlers im Stadtarchiv auf Grundlage von Fotografien und Zeichnungen. Anlässlich des Gedenkens an die Ereignisse des Novemberpogroms 1938 werden die zwei Werke der Ausstellung in der Kleinen Synagoge am 9. November hinzugefügt und sind noch bis 26. November zu sehen.