Der Holocaust im arabischen Gedächtnis: Vortrag von Prof. Dr. Omar Kamil am 1. November im Erinnerungsort Topf & Söhne
Er stellte fest, dass eine wissenschaftliche Auseinandersetzung über die Wahrnehmung des Holocaust in den arabischen und islamisch geprägten Gesellschaften lange durch europäische und amerikanische Historiker und Islamwissenschaftler geprägt wurde und in der arabischen Öffentlichkeit kaum Platz für eine differenzierte Wahrnehmung des Holocaust war. Warum das so ist und welche Rolle die Erfahrungen des Kolonialismus dabei spielen, thematisiert er in seinem Vortrag im Erinnerungsort Topf & Söhne am Mittwoch, dem 1. November, um 19:00 Uhr.
Prof. Dr. Omar Kamil war bis 2011 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Simon-Dubnow-Institut für jüdische Geschichte und Kultur an der Universität Leipzig und hatte danach mehrere Gastprofessuren inne. Forschungs- und Lehraufenthalte führten ihn nach Algerien, Ägypten, Israel, die palästinensischen Autonomiegebiete und Syrien. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Antisemitismus-Rezeption in arabischen Gesellschaften sowie jüdische Geschichte und Kultur in islamischen Gesellschaften. Seit Oktober 2017 vertritt er den Lehrstuhl für Geschichte Westasiens an der Universität Erfurt.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der 25. Thüringer Tage der jüdisch-israelischen Kultur in Zusammenarbeit mit der Heinrich-Böll-Stiftung Thüringen e. V. und dem Förderkreis Erinnerungsort Topf & Söhne e. V. statt.
Der Eintritt ist frei.