Interkulturelle Woche: Buchvorstellung des Zeithistorikers Götz Aly
Der Holocaust ist nicht allein aus der deutschen Geschichte heraus erklärbar. Sowohl in West- als auch in Osteuropa hatte die Judenfeindschaft seit 1880 sprunghaft zugenommen – angetrieben von Nationalismus und sozialen Krisen. Ohne die Schuld der deutschen Täter zu mindern, zeigt Götz Aly, wie Rivalität und Neid, Diskriminierung und Pogrome vielerorts dazu beigetragen haben, den Boden für Deportationen und Morde zu bereiten.
Erstmals wird so der moderne Antisemitismus als grenzüberschreitendes Phänomen dargestellt. Während des Zweiten Weltkriegs ermordeten die nationalsozialistischen Besatzer sechs Millionen Juden, die meisten in Osteuropa, teils unter Mithilfe lokaler Polizei und Behörden. Mit seinem gesamteuropäischen Blick ermöglicht Götz Aly ein neues, umfassendes Verständnis des Holocaust.
Die Veranstaltung steht im Rahmen der Interkulturellen Woche der Landeshauptstadt Erfurt und findet in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung statt.
Der Eintritt ist frei.