Erfurt hilft: Spendenlager der Stadt schließt
Ende September/Anfang Oktober letzten Jahres erreichte die Anzahl der in Erfurt ankommenden Flüchtlinge ihren Höhepunkt: Notunterkünfte in der Thüringenhalle, in der Trainingshalle Süd und Turnhalle in der Albert-Einstein-Straße mussten eingerichtet werden, der Freistaat betrieb eine Erstaufnahmeeinrichtung in der Messe Erfurt. Viele der Geflüchteten besaßen gerade einmal das, was sie am Körper trugen, die Schuhe waren abgelaufen, die Kleidung für den nahenden Winter nicht geeignet.
Zur besseren Koordinierung der Spenden und ehrenamtlichen Hilfeleistungen wurde mit „Erfurt hilft!“ eine zentrale Anlaufstelle geschaffen und parallel im 2. Obergeschoss des Stöberhauses in der Eugen-Richter-Straße ein Spendenlager eingerichtet. „Die Spenden- und Hilfsbereitschaft der Erfurterinnen und Erfurter war immens“, resümiert Oberbürgermeister Andreas Bausewein und ergänzt: „Ich möchte mich bei allen Erfurterinnen und Erfurtern bedanken, die sich auf vielfältigste Art – sei es über Erfurt hilft, über Träger, Vereine und Verbände oder auch privat – engagiert haben und noch immer engagieren.“
Von den 2250 Personen die aktuell mit Flüchtlingsstatus in Erfurt leben, wohnen 826 in Gemeinschaftsunterkünfte, 616 in Einzelunterkünften und alle übrigen in eigenen Wohnungen. Die rund 150 Kinder und Jugendlichen, die ohne Eltern in Erfurt sind, werden in 12 Einrichtungen betreut. „Was wir im letzten Jahr geschafft haben ist aller Ehren wert“, sagt Bürgermeisterin und Sozialbeigeordnete Tamara Thierbach, deren Augenmerk jetzt auf der Integration liegt. „Alle Männer, Frauen und Kinder sind gut untergebracht. Die schulpflichtigen Kinder und Jugendlichen gehen in die Schule, 37 Sprachklassen erleichtern ihnen den Einstieg in das Bildungssystem. Die Erwachsenen besuchen Deutschkurse und nehmen an Integrationskursen teil.“
Während Angebote wie Sprach- und Integrationskurse weiter ausgebaut werden, können andere, wie das Spendenlager zurückgefahren werden. Die Einrichtung des Lagers war eine gute Entscheidung, aber aufgrund des geringen Zuzugs – i n diesem Jahr sind knapp 200 Geflüchtete nach Erfurt gezogen – ist das Vorhalten der dort gelagerten Kapazitäten an Kleidung, Bettwäsche, Spielzeug, Kleinmöbel usw. nicht länger notwendig.
Um die Spenden einer guten Nutzung im Interesse der Spender zuzuführen, werden die sozialen Kleiderkammern und Sozialkaufhäuser der Stadt angefragt, inwieweit sie die Spenden verwerten können. Außerdem wird geprüft, inwieweit es Bedarfe in Flüchtlingslager anderer Staaten gibt. Die Einrichtungen und Träger der Flüchtlingsarbeit der Stadt Erfurt sind aufgefordert, sich unter erfurthilft@erfurt.de zu melden und eine Abholung von Spenden zu vereinbaren.
Unabhängig davon wird die Ehrenamtsdatenbank weiter gepflegt und steht das Team von Erfurt hilft telefonisch unter 0361/6552345 und per Mail unter erfurthilft@erfurt.de für Rückfragen zur Verfügung.