Öffentliche Führung zum Schicksal der Sinti und Roma in Auschwitz
Eine thematische Führung durch die Sonderausstellung "Auschwitz" im Erinnerungsort Topf & Söhne, am Sonntag, 7. August, 15 Uhr, möchte aus diesem Anlass an das Schicksal der Sinti und Roma in Auschwitz erinnern.
Neben Juden waren Sinti und Roma die zweite europäische Gruppe, deren systematische Ermordung die Nationalsozialisten planten und durchführten. Für den 16. Mai 1944 hatte die SS die Räumung des "Zigeunerlagers" geplant. Die Überlebenden Hugo Höllenreiner und Otto Rosenberg erzählen aus ihrer damaligen Sicht als Kinder, wie sich ihre Familienangehörigen, mit Stöcken, Schaufeln und Messern bewaffnet, erfolgreich gegen die vorbereitete Ermordung wehrten. Angesichts dieses Aufstands der 6.000 Häftlinge rückte die SS ab. Danach wurden die Familien getrennt, indem als "arbeitsfähig" selektierte Häftlinge in andere Konzentrationslager zur Zwangsarbeit deportiert wurden. Die 2.900 im Lager verbliebenen, "nicht arbeitsfähigen" Personen, zumeist Frauen und Kinder, wurden in der Nacht des 2./3. August 1944 in den Gaskammern von Auschwitz-Birkenau ermordet. Insgesamt starben etwa 21.000 der nach Auschwitz deportierten Sinti und Roma.