"Auf dem Holzweg durch die Alte Synagoge" – Besichtigung des gotischen Dachstuhls
In der Alten Synagoge Erfurts findet der Besucher nicht nur Gold, Silber und wertvolle Schriften. Auch das auf den ersten Blick relativ unscheinbar wirkende Baumaterial Holz erzählt eine ebenso spannende und eigene Geschichte. Denn Holz birgt zahlreiche Informationen über die bewegte und lange Geschichte des Gebäudes in sich. So konnte über die Dendro-Analyse, die über die Jahresringe des Holzes das Fälldatum eines Baumes bestimmen kann, der erste Bau einer Synagoge in Erfurt auf das Jahr 1094 datiert werden. In Folge des verheerenden Pogroms von 1349, bei dem das Dach der Synagoge abbrannte, wurde das Gebäude in ein Lager umgebaut. Trotz der zahllosen Umbauten in den nachfolgenden Jahrhunderten ist die Alte Synagoge weitestgehend erhalten und von besonderer baulicher Qualität.
Der Denkmalpfleger Christian Misch, Spezialist für mittelalterliche Bauten, lüftet bei der fachkundigen Führung die Geheimnisse des Holzes und lädt ein, den Dachstuhl der Alten Synagoge genauer unter die Lupe zu nehmen.
Die Veranstaltung ist nicht barrierefrei: Um in den staubigen (!) Dachstuhl zu gelangen, muss eine alte, unebene Treppe hinaufgestiegen werden. Eintritt in die Alte Synagoge: 8,00 Euro, ermäßigt 5,00 Euro. Die Teilnahme an der Führung ist im Eintritt inbegriffen.