"Baden durch die Jahrhunderte": Museumsdirektorin aus Zülpich räumt mit Vorurteilen auf
Seit 2008 lädt die Römerstadt Zülpich große und kleine Besucher zu einem kulturellen Wellenritt durch 2000 Jahre Badekultur ein. Herzstück des Museums sind die originalen römischen Thermen, ein „Bodendenkmal von nationalem Rang“.
Die Thermen sind die besterhaltene Anlage ihrer Art nördlich der Alpen. In ihrem Vortrag spannt die Referentin einen chronologischen roten Faden von der Römerzeit bis heute. Sie räumt mit Vorurteilen auf. So war im Mittelalter auch die normale Bevölkerung an Körperhygiene interessiert und genoss den wöchentlichen Besuch in einer Badestube. Im Alltag kam es dabei auch nicht zu Orgien, sondern es wurde auf einen getrenntgeschlechtlichen Aufenthalt – auch seitens der Städte – geachtet.
Dass im Barock nicht nur parfümiert und gepudert wurde, zeigt die Kunsthistorikerin an Hand von architektonischen Zeugnissen. Die Neuzeit, das Zeitalter der Naturwissenschaften sowie der Erfindungen, hat auch im Bereich der Badekultur Innovationen hervorgebracht.