Startschuss zum Stadionumbau: Abriss des Marathontors mit symbolischem Baubeginn eingeleitet

Oberbürgermeister Andreas Bausewein überreichte zum offiziellen Start in die Bauphase symbolisch den Staffelstab an den Projektleiter Carsten Kühnemund vom Generalübernehmer Köster Bau GmbH. „Endlich geht es los! Im Jahr 2009 hat der Erfurter Stadtrat den ersten Beschluss zum Stadion gefasst. Einige hatten schon nicht mehr daran geglaubt, dass hier irgendwann die Bagger rollen. Die nächsten anderthalb Jahre wird der Staffelstab bei Köster Bau liegen, den wir damit in die Hände eines renommierten Unternehmens geben“, freut sich das Stadtoberhaupt. 

Die Planer haben sechs Bauphasen vorgesehen, in denen bis zu 250 Mitarbeiter an der Errichtung der Arena beteiligt sind. Der erste Bauabschnitt umfasst überwiegend vorbereitende Maßnahmen zum Neubau der Osttribüne und soll Ende Februar abgeschlossen sein. Dabei erfolgt der Rückbau der kompletten Osttribüne mit dem Abbruch des Marathontors und der angrenzenden Kassen- und Toilettengebäude.

Die Mozartallee wird als Baustraße eingerichtet. Die Baustellenzufahrt erfolgt von Norden über die Johann-Sebastian-Bach-Straße, die Baustellenausfahrt im Süden mündet auf die Werner-Seelenbinder-Straße. Im Stadionumfeld werden ein Betriebshof des Erfurter Sportbetriebes und die Schalenhalle, an deren Stelle ein neues Kunststoffsportfeld errichtet wird, abgerissen. Bis Ende Februar werden außerdem die Bäume im Bereich der neuen Tribünen weichen müssen. 390 Ersatzpflanzungen werden überwiegend auf dem Arenagelände Platz finden.

Die Abrissarbeiten wurden heute durch Oberbürgermeister Andreas Bausewein, Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee und die zuständige Beigeordnete Kathrin Hoyer eingeläutet, die den mehr als 80 Jahre alten Mauern im Bereich des Marathontors zu Leibe rückten.

„Thüringen braucht moderne Infrastrukturen wie die Erfurter Multifunktionsarena, um touristisch, sportlich und kulturell attraktiv zu bleiben“, sagt Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee. Gerade im Veranstaltungs-, Städte- und Kulturtourismus liege für das Land ein touristischer Wachstumsmarkt. „Mit der Eröffnung der neuen Veranstaltungsstätte im Jahr 2016 und des ICE-Knotens 2017 können wir dieses Potential künftig noch besser ausschöpfen“, erläutert Tiefensee weiter. Das Gesamtprojekt kostet rund 39 Millionen Euro – 33,3 Millionen Euro werden durch das Land Thüringen gefördert - und soll bis Juli 2016 fertiggestellt sein.

Der Umbau erfolgt bei laufendem Betrieb. Bereits zum Rückrundenstart der dritten Liga am 31. Januar 2015 werden sich die Stadionbesucher auf neue Wegeführungen und Zugänge einstellen müssen. Der Gästefanblock wird dann im östlichen Teil der Südkurve liegen, die Sektor-Trennung erfolgt in Höhe der Anzeigetafel. Die Zuschauerkapazität in der Bauphase liegt bei 10.000.

• Förderung durch den Freistaat Thüringen in Höhe von 33,3 Mio. Euro
• Eigenanteil der Stadt Erfurt von 5,8 Mio. Euro
• Multifunktionsarena für Veranstaltungen, Fußball- und Leichtathletiknutzung
• Veranstaltungsbereich für bis zu 2.000 Gäste
• 15 Kleintagungsräume
• 2 Großtagungsräume und 2 innenliegende Tagungsbereiche
• 18.611 Zuschauer Fassungsvermögen bei Fußballnutzung
• 9.495 Sitzplätze
• 7.509 Stehplätze (davon 5.422 Heim-Stehplätze)
• 1.210 Businessplätze
• 343 Premiumplätze
• 44 Rollstuhlfahrerplätze
• 10 Sehbehindertenplätze
• Osttribüne für bis zu 2.000 Besucher
• 7.136 Quadratmeter Baugrundfläche Hauptgebäude
• 1.065 Quadratmeter Baugrundfläche Stadionumlauf
• 14,26 Meter Höhe Hauptgebäude
• 3,0 Meter Höhe Stadionumlauf
• 5 Sektoren
• Nutzung der Abwärme Eisschnelllaufhalle zur Beheizung und Kühlung der Arena

• Januar 2009: Erfurter Stadtrat beschließt erstmals Umbau des Steigerwaldstadions unter möglicher finanzieller Beteiligung des Freistaats
• 2. Mai 2011: Gemeinsame Erklärung der Stadt Erfurt und des Thüringer Wirtschaftsministeriums „zum Umbau des Steigerwaldstadions zur multifunktionalen und polyvalenten Veranstaltungsstätte“
• 6. Juli 2011: Grundsatzbeschluss des Erfurter Stadtrates für Umbau des Stadions zur Multifunktionsarena
• 29. Februar 2012: Votum des Erfurter Stadtrates für Förderantrag beim Freistaat zum Umbau des Steigerwaldstadions
• Mai 2012: Thüringer Wirtschaftsministerium leitet EU-Notifizierung bzgl. Förderung des Projektes ein
• März 2013: EU-Kommission genehmigt die Förderung der Infrastrukturmaßnahme; Übergabe des Fördermittelbescheids an die Stadt Erfurt
• Juli 2013: Stadtrat bestätigt geänderten Flächennutzungsplan und Bebauungsplan
• November 2013 bis Januar 2014: Europaweites Ausschreibungsverfahren
• Februar bis Juli 2014: Juryverfahren mit abschließender Vergabeempfehlung
• 5. November 2014: Vergabebeschluss durch den Erfurter Stadtrat