Mittelalterliche Mikwe: Stadtverwaltung Erfurt bemüht sich anhaltend um bestmögliche klimatische Bedingungen für den archäologischen Fund
Da sich in den vergangenen Wochen kein Wasser mehr im historischen Tauchbecken befand, wurde Frau Dr. Kirsten, Ingenieurbüro für Denkmalpflege und Steinsanierung, mit der Untersuchung der Werksteine beauftragt. Sie wird im Laufe der 49. KW auswerten, ob die Trockenheit des Beckens einen negativen Einfluss auf die Beschaffenheit des Steins hat.
Sollte dies der Fall sein, wird in einem zweiten Schritt zu prüfen sein, ob zur Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes Wasser zugeleitet werden kann. Ein erster Versuch findet in der 50. KW statt. In Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Erfurt wird dabei gemessen, wie lange das zugeführte Wasser im Becken verbleibt. Diese künstliche Zuleitung dient ausschließlich der Prüfung des konservatorischen Zustandes.
Weitere Tests zur Verbesserung des Klimas im Schutzbau der Mikwe sind mittlerweile abgeschlossen. Sie wurden von Herrn Dr. Brokmann, Fa. Hygrometric, in Zusammenarbeit mit der FH Erfurt durchgeführt. Nachdem Untersuchungen gezeigt haben, dass sich die Sichtbarkeit für die Besucher durch Bestrahlung mit Infrarot-Dunkelstrahler oder Hydrophobieren der Sichtglasscheibe nicht verbesserte, wurde die ursprüngliche Glasscheibe durch eine beheizbare ersetzt. Nach der Installation von Infrarot-Dunkelstrahlern konnte jedoch ein Rückgang des Kondensats sowie der Blasenbildung an der Kupferbeschichtung beobachtet werden.
Ende Januar wird mit allen beteiligten Ämtern und Wissenschaftlern besprochen, welche weiteren Arbeitsschritte gegebenenfalls nötig sind. Über die Ergebnisse der Beratung wird informiert.