Vier Vorträge und eine Lesung in der Ausstellung „Beobachtung und Ideal. Ferdinand Bellermann - ein Maler aus dem Kreis um Humboldt"
Im Vorfeld der Jubiläumsausstellung wurden zahlreiche bisher unbekannte Originaldokumente entdeckt
Das hilfreiche Auge
Den Reigen eröffnet am Dienstag, dem 2. Dezember, 18 Uhr, die Wissenschaftshistorikerin und Publizistin Dr. habil. Petra Werner aus Berlin mit ihrem Vortrag „Das hilfreiche Auge? Maler um Alexander von Humboldt“.
Fähigkeit, das Wesentliche zu erfassen
Dass neueste wissenschaftliche Erkenntnisse Künstler angeregt haben, ist bekannt. Aber war es auch umgekehrt? Petra Werner behauptet, dass Künstler durch ihre Fähigkeit, das Wesentliche zu erfassen, durch genaue Beobachtung und Darstellung der Wirklichkeit, auf Wissenschaftler im 19. Jahrhundert Einfluss hatten.
Im Mittelpunkt des Vortrags steht die Zusammenarbeit Alexander von Humboldts mit verschiedenen Malern bzw. Zeichnern, darunter Johann Moritz Rugendas, Karl Friedrich Schinkel und Ferdinand Bellermann.
Der erste Lehrer Bellermanns
In seinem Vortrag „Carl Blechen – Landschaft als Spiegel der Seele“ am Dienstag, dem 9. Dezember, 18 Uhr, beschäftigt sich Prof. Dr. Helmut Börsch-Supan, Kunsthistoriker aus Berlin, mit einem der ersten Lehrer Bellermanns, der ein ganz anderes Verhältnis zur Natur als sein Schüler besaß. Dessen Werdegang und Erfolg im Dienst der Geographie wird nur verständlich durch seine Abkehr von den Quellen, aus denen Blechens Kunst gespeist wurde. Der Blick auf den Älteren führt die Krise der eigentlich romantischen Malerei vor Augen.
Einsichten in das künstlerische Œuvre Bellermanns
Der Kurator Thomas von Taschitzki stellt im Vortrag „Objektive Schönheitsfülle der Naturwirklichkeit - Neue Funde und Erkenntnisse zu Leben und Werk des Landschaftsmalers Ferdinand Bellermann“ neu gewonnene Einsichten in das künstlerische Œuvre Bellermanns und dessen Rezeption durch die Kunstkritik des 19. Jahrhunderts am Dienstag, dem 16. Dezember, 18 Uhr, vor.
Unbekannte Originaldokumente
Im Vorfeld der Jubiläumsausstellung wurden zahlreiche bisher unbekannte Originaldokumente entdeckt, u.a. eine autobiografische Schrift Bellermanns, ein vermisster Tagebuchbericht der Venezuelareise, ein Konvolut von Briefen aus Italien sowie 12 Briefe von Alexander von Humboldt an den Künstler.
Entdeckungsfreude und Wagemut
Die Lesung aus Briefen und Tagebüchern von Ferdinand Bellermann am Dienstag, dem 6. Januar 2014, 18 Uhr, mit Thomas von Taschitzki reflektiert wichtige Lebensstationen und vermittelt Eindrücke der Persönlichkeit Bellermanns, die ebenso von Entdeckungsfreude und Wagemut wie von genauer Beobachtungsgabe und Humor geprägt war.
Das Staunen über die Großartigkeit und Schönheit der Vegetation war für die Tropenreisenden früherer Jahrhunderte immer mit dem Bewusstsein für das Geheimnisvolle, Gefahrvolle und Hinterhältige dieser Natur verbunden.
Wilde Wildnis
Schon seit der frühen Neuzeit, als die ersten Bilder und Schilderungen aus Südamerika und Südostasien nach Europa kamen, wurde von gefährlichen Kämpfen, Jagden, lauernden Blutsaugern und heimtückischen Pflanzen berichtet. Der Vortrag am Dienstag, 13. Januar 2014, 18 Uhr, „Wilde Wildnis – Zur Motivgeschichte des Tropenwaldes in Malerei, Illustration und Literatur“ mit dem Berliner Kunsthistoriker Dr. Thilo Habel, geht dieser Motivgeschichte, in die auch Ferdinand Bellermann eingebunden war, mit Beispielen aus Malerei, Illustration und Literatur nach.
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei.