Stadtrat stimmt für Stadionumbau: Die Bietergemeinschaft HPP Architekten und Köster erhält den Zuschlag zum Bau der Multifunktionsarena
Zur Abstimmung stand der Entwurf der Bietergemeinschaft HPP Architekten und Köster Bau, der sich im Wettbewerbsverfahren deutlich gegen die Konkurrenz durchgesetzt hatte. Damit geht das 13-monatige Vergabeverfahren für die Errichtung der Arena zu Ende. „Der Weg von der Übergabe des Fördermittelbescheides im Mai 2011 bis zur endgültigen Entscheidung für den Bau durch den Erfurter Stadtrat war streckenweise sehr steinig“ resümiert Oberbürgermeister Andreas Bausewein im Nachgang zur gestrigen Stadtratssitzung. „Ich bin froh, dass wir mit der Bietergemeinschaft HPP Architekten und Köster Bau ein erfahrenes Duo für den Bau der Arena verpflichten können.“
Kapazität für 18.600 Zuschauer und Kesselatmosphäre
Der Entwurf von Architekt Antonino Vultaggio besteht aus drei neuen Tribünen auf Nord-, Süd- und Ostseite. Die besondere Ausstrahlung erhält die Arena durch das Stadiondach und das Hauptgebäude auf der Ostseite.
Die Westtribüne bleibt erhalten und verschmilzt mit den neuen Tribünen zu einer Einheit. „Das kommt der Atmosphäre im Stadion zugute: Durch die rundum geschlossenen Tribünen entsteht die sogenannte Kesselwirkung“, erläutert der Architekt seinen Entwurf. Von der Kesselwirkung werden nicht nur Fußballfans profitieren, auch die Besucher von Leichtathletikveranstaltungen werden die Atmosphäre im Stadion zu schätzen wissen.
In der Osttribüne mit dem Hauptgebäude sind alle wesentlichen Funktionen von den Umkleiden bis zu den Presse- und Businessbereichen, den Büros des Betreibers, dem Cateringbereich und den Räumen für die Ver- und Entsorgung untergebracht. Die Erschließung des neuen Hauptgebäudes erfolgt außerhalb der Arena-Einfriedung über die Mozartallee und stellt damit eine autarke Nutzung der Tagungsräume und des multifunktionalen Veranstaltungsbereiches sicher.
Umbau bei laufendem Betrieb
Der Generalunternehmer für Planung und Bau ist die Köster GmbH aus Osnabrück, die im Bereich Stadionbau die Bundesligastadien in Wolfsburg, Leverkusen und Dortmund als Referenzen aufweisen kann. Eine besondere Herausforderung beim Bau der MFA ist die Durchführung der Arbeiten bei
laufendem Spielbetrieb.
Dafür taktet der Generalübernehmer den Bauablauf so, dass immer ausreichend Tribünenplätze zur Verfügung stehen. Für einen reibungslosen Ablauf und einen ungehinderten Zugang des Stadions
entwickelt er zusätzlich ein Sicherheitskonzept, das kontinuierlich an die Bausituation sowie die Heimspieltermine angepasst wird.
„Unser Erfurter Geschäftsbereich arbeitet für diesen anspruchsvollen Auftrag eng mit unseren Osnabrücker Spezialisten für Sportstättenbau zusammen“, betont Raik Szelenko, zuständiger Geschäftsführer der Köster GmbH. Der Start für den Neubau erfolgt, sobald die Baugenehmigung vorliegt, die Fertigstellung ist für den Sommer 2016 geplant.
Bedeutende Infrastrukturmaßnahme für Thüringen
Das Thüringer Wirtschaftsministerium begrüßt die Beschlussfassung des Erfurter Stadtrats und bekräftigt die Bedeutung der Multifunktionsarena für den gesamten Freistaat: „Thüringen braucht moderne, leistungsfähige Infrastrukturen wie die neue Erfurter Veranstaltungsstätte, um touristisch
und sportlich attraktiv zu bleiben", sagt Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Staschewski.
Der Städte-, Tagungs- und Kongresstourismus habe für das Land eine große und weiter wachsende Bedeutung – nicht zuletzt mit Blick auf die Eröffnung des ICE-Knotens Erfurt im Jahr 2017. „Die Multifunktionsarena wird dazu beitragen, dringend benötigte Kapazitäten zu schaffen und konkurrenzfähig
zu anderen Regionen Deutschlands zu bleiben“, so der Staatssekretär.
„Als Wirtschaftsministerium stehen wir deshalb zu 100 Prozent hinter dem Projekt.“ Das Land fördert den Bau mit Mitteln der GRW-Infrastrukturförderung (GRW = Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur) mit insgesamt 33,3 Mio. Euro, der Eigenanteil der Stadt Erfurt beläuft sich auf 5,8 Mio. Euro.
Im Rahmen der Pressekonferenz dankte Oberbürgermeister Bausewein sowohl dem Fördermittelgeber als auch allen am Juryverfahren beteiligten Personen: „Die Arbeit innerhalb der Jury war stets konstruktiv und von einem positiven Klima geprägt. Ich danke allen Mitgliedern, den stimmberechtigten Mitgliedern ebenso wie den hinzugezogenen Experten für die Begleitung dieses komplexen Verfahrens.“