Feierliche Einweihung des Max-Cars-Platzes
Die feierliche Straßeneinweihung fand am 5. November 2014 um 11 Uhr im Beisein des Vorsitzenden der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen, Herrn Prof. Dr. Reinhard Schramm, Oberbürgermeister Andreas Bausewein sowie Angehörigen der Familie Cars statt.
Die Stadt Erfurt würdigt mit der Verleihung eines Platznamens das nach dem zweiten Weltkrieg trotz Verfolgung und Ausrottung ganzer Familien wieder entstehende jüdische religiöse Leben. Im Mittelpunkt stehen dabei die Verdienste der Familie Cars, insbesondere des ersten Vorsitzenden der Jüdischen Landesgemeinde nach 1945, Max Cars.
Nach 1945 stand insbesondere der Name Cars für den Wiederbeginn des jüdischen Lebens in Erfurt. In den ersten Jahren fand dieses in gemieteten Räumen am Anger 30/32 statt. Wenngleich eine größere Gruppe von Gemeindemitgliedern in das gerade gegründete Israel auswanderte, setzte sich Max Cars dafür ein, das ehemalige Synagogengrundstück zurückzuerhalten und eine neue Synagoge zu bauen. Am 31.08.1952 wurde der Neubau einer Synagoge – der einzige Synagogenneubau in der DDR – in Erfurt eingeweiht.
Die Wiederbelebung des jüdischen Lebens in Erfurt nach 1945 ist eng mit der Person Max Cars, seiner Familie und deren unermüdlichem Engagement verbunden, die jüdische Religion wieder zu beleben und den Juden zu helfen, die völlig entwurzelt in Thüringen gelandet waren. Heute beträgt die Zahl der Mitglieder der Jüdischen Landesgemeinde in Thüringen wieder über 800.
Grundlage für diese Platzbenennung ist ein Stadtratsbeschluss, in dem die Fraktionen DIE LINKE, SPD, CDU, Bündnis 90/Die Grünen und Freie Wähler den Platz neben der Synagoge als Max-Cars-Platz beschlossen haben.