"Schrecklich schön. Kriegserinnerungen aus Munition": Führung durch die Sonderausstellung
Im Mittelpunkt seiner Ausführungen stehen die bis zum 30. November ausgestellten Kriegserinnerungen aus Munition.
Im Rahmen der zahlreichen Gedenkausstellungen an den Beginn des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren nimmt die Sonderausstellung im Erfurter Stadtmuseum einen besonderen Platz ein.
Sie widmet sich dem bis heute praktizierten außergewöhnlichen Ritual, Waffenmaterial als Erinnerungsobjekte aus Kampfhandlungen mitzunehmen und in einen anderen Kontext zu setzen. Man spricht von sogenannten Konversionsobjekten.
Es handelt sich dabei um Rüstungsbestandteile, wie Granathülsen oder Bombensplitter, die von Soldaten und Handwerksbetrieben in den Heimatorten, beziehungsweise in den Zentren der deutschen Schmuckherstellung, zu kunstvollen Gegenständen umgearbeitet wurden.
Sie verkörpern schlaglichtartig ein für den heutigen Betrachter manchmal skurril, oft geradezu pervers anmutendes, rätselhaftes Kapitel der Erinnerungskultur des Ersten Weltkrieges, das bis jetzt nur partiell aufgearbeitet ist.