Zum Ausstellungsende: Führung mit Julian Röder
International bekannt wurde der Berliner Fotograf Julian Röder mit seiner Serie "The Summits": Von 2001 bis 2008 hielt er darin die Protestaktionen im Umfeld der jeweiligen G8 Gipfeltreffen fest; so etwa die Ausschreitungen in Genua, bei denen mehr als 300.000 Menschen auf die Straße gingen und ein Demonstrant von der Polizei erschossen wurde.
Seine folgenden Werkreihen knüpfen an diese Arbeit an und beleuchten immer wieder die Zusammenhänge von Macht und Ökonomie. Was geschieht, wenn das System Markt sich – als Prinzip von Bedürfnisschöpfung und Wachstum – verselbstständigt hat?
Röder bedient sich dabei unterschiedlichster Bildformen, wie sie etwa aus ästhetisierenden Werbefotografien bekannt sind, um unser Selbstverständnis zu seinen gewählten Themen infrage zu stellen.
Besonders deutlich wird dies in seiner jüngsten Serie "Mission and Task" zum Überwachungssystem der Außengrenzen Europas.
Julian Röder, in Erfurt geboren und in Berlin aufgewachsen, wurde als erster und einziger Lehrling ab 1997 bei der Fotografie-Agentur Ostkreuz ausgebildet. Anschließend studierte er an Arno Fischers Schule am Schiffbauerdamm, an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig und an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg. Er lebt und arbeitet in Berlin.
Am Sonntag, dem 28. September, 13 Uhr, ist Julian Röder zu Gast in der Kunsthalle Erfurt. Im Rahmen der Abschlussführung mit der Kuratorin Silke Opitz wird er über sein Schaffen und Werk und seine Beziehung zu Robert Capa sprechen.